Vandenbroucke erklärt angebliche Manipulation, aber die Presse darf nur Stift und Papier benutzen: „Gegner spielt auf einem anderen Niveau“

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Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke (Vooruit) antwortete VTM NIEUWS zum ersten Mal auf die Undercover-Videos, die Manipulationen in seiner Regierung beweisen sollen. Er sagt, er habe immer noch Vertrauen in den angeklagten Spitzenbeamten, bestätigt aber, dass er eine Untersuchung durch die Federal Internal Audit (FIA) beantragt. Auffälliges Detail: Die Journalisten mussten seiner Erklärung ohne Telefone oder Computer folgen.

SEHEN. Die Presse erhält eine Erklärung von Frank Vandenbroucke (Vooruit), allerdings nur mit Stift und Papier

In Kürze…

Das Unternehmen, das die Corona-Impfstoffe während der Pandemie verteilte, gibt an, über Videomaterial und Beweise zu verfügen, die zeigen würden, dass der FÖD Volksgesundheit die Vergabe eines 50-Millionen-Euro-Vertrags manipuliert habe. Zu den Beweisen hierfür gehören nach ihrer Aussage Videoaufzeichnungen des beteiligten Beamten des FÖD Volksgesundheit. HLN konnte eines der Videos ansehen. Darin erklärt die Frau, wie sie dem anderen Unternehmen geholfen hätte, den Auftrag zu erhalten.

Vandenbroucke und FPS-Vorsitzender Dirk Ramaekers haben die ganze Angelegenheit zum ersten Mal erklärt (allerdings hinter verschlossenen Türen). „Wir gingen hin, um zuzuhören, aber wir durften weder Telefone noch Computer mitnehmen. „Nur Stift und Papier“, sagt VTM NEWS-Journalist Karel Lattrez. Nach Angaben des Ministers, weil „der Gegner auf einem anderen Niveau spielt“ (unter Bezugnahme auf die Videoaufzeichnungen mit dem beteiligten Beamten).

Vandenbroucke bleibt jedenfalls zielstrebig und es ist jedenfalls nichts dagegen einzuwenden, wenn Beamte im Rahmen einer Vorausschreibung potenziell interessierte Unternehmen kontaktieren und ihnen bei Fragen zum Verfahren sogar weiterhelfen. „Daran ist nichts auszusetzen und wir fördern es sogar. Je mehr gute Kandidaten sich um einen Auftrag bewerben, desto besser, denn dann kann man den Preis senken.“

Allerdings ordnet der Minister bei den Bundesprüfungsdiensten eine forensische Prüfung des gesamten Geschehens an. „Ich habe immer gesagt, wenn ein neues Element auftaucht, werden wir es untersuchen lassen (..) Hier ist ein Unternehmen, das über Black Cube und Anwälte Geld sammelt und Druck auf einen Beamten ausübt.“ Das finde ich besonders unethisch.“ Der beteiligte Beamte, laut Ramaekers „jemand mit einer sehr guten Erfolgsbilanz“, prüft mögliche rechtliche Schritte mit einem Anwalt. Nach Angaben des Vandenbroucke-Kabinetts ist Movianto bereits zur Polizei gegangen.

N-VA: „Schritt in die richtige Richtung“

Die Oppositionspartei N-VA reagiert verhalten positiv auf die Ankündigung einer Prüfung. „Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, dass Minister Vandenbroucke unsere Bedenken hinsichtlich der Auftragsvergabe endlich ernst nimmt – nach anderthalb Jahren – und eine Prüfung anordnet“, sagt die Abgeordnete Kathleen Depoorter. „Es wird nun darum gehen, alle Akteure, nämlich den FÖD Volksgesundheit, die FAMHP, Deloitte, Movianto und Medista, anzuhören und ihre Darstellung der Fakten zu analysieren.“ Die Tatsache, dass in dieser Akte unbestreitbar der Anschein eines Interessenkonflikts besteht, erfordert eine gründliche Untersuchung.“

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