Die Regierung will der Überlastung des Stromnetzes mit „unorthodoxen Maßnahmen“ begegnen

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Hochspannungsmasten bei Kapelle.Skulptur Marcel van den Bergh

Dies schrieb der scheidende Minister Rob Jetten (Energie, D66) am Mittwoch in einem ausführlichen Brief an das Repräsentantenhaus.

Er nennt die Überlastung des Stromnetzes eine „ernsthafte Situation“, weil sie die Energiewende und damit die Erreichung der Klimaziele verlangsame. Und weil es der niederländischen Wirtschaft schadet, wenn Unternehmen nicht schnell genug nachhaltiger werden.

Über den Autor
Tjerk Gualthérie van Weezel schreibt de Volkskrant über Energie und die Auswirkungen der Energiewende auf das tägliche Leben.

Jetten will mit Geld, vor allem aber durch die Anpassung von Regeln und die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, einen schnelleren Ausbau und eine effizientere Nutzung des Stromnetzes vorantreiben.

Als er sein Amt als Minister antrat, bezeichnete er das überlastete Stromnetz als sein größtes Problem. Teilweise aufgrund der Energiekrise hat der Druck auf das Netz nur zugenommen.

Unternehmen und Haushalte installieren im großen Stil Solaranlagen, kaufen Wärmepumpen und installieren Ladestationen für Elektroautos. Geschäftsprozesse werden jetzt elektrifiziert.

Jährlich investiert die Regierung inzwischen rund 5 Milliarden Euro in den Ausbau des Stromnetzes. Das reiche nicht aus, um den hohen Strombedarf der kommenden Jahre zu decken, schreibt Jetten.

Flexible Nutzung des Netzes

In weiten Teilen des Landes müssen Unternehmen lange auf einen neuen oder leistungsfähigeren Stromanschluss warten. Auch in Teilen von Flevoland, Utrecht und Gelderland besteht für Verbraucher die Gefahr einer Überlastung des Stromnetzes.

Neben den bereits geplanten Investitionen ins Netz sieht Jetten „vier Schienen“, auf denen er die Netzengpässe angehen will: schneller bauen; bessere Auslastung des Stromnetzes; flexible Nutzung des Netzes; Intelligentes Laden und intelligente Nachhaltigkeit von Häusern.

Viele der von ihm skizzierten Maßnahmen sind in der Tat unorthodox: Sie erfordern eine Anpassung und Verkürzung von Regelungen und Einspruchsverfahren.

Jetten möchte beispielsweise, dass die Regierung in Absprache mit den Netzbetreibern Orte festlegt, an denen große Batterien installiert werden sollen. Und er möchte, dass in manchen Fällen mit dem Ausbau des Stromnetzes begonnen werden kann, während das Einspruchsverfahren noch läuft oder Unternehmen den Anschluss noch nicht offiziell beantragt haben.

Regeln für intelligente Geräte

Auch für die Haushalte wird sich einiges ändern, wenn es nach Jetten und den Netzbetreibern geht. Um die Nachfrage nach Strom flexibler zu gestalten, werden Regeln für „intelligente Geräte“ eingeführt.

Dies betrifft beispielsweise Wärmepumpen und Ladestationen für Elektroautos, die von außen gesteuert werden, um auf den Strombedarf zu reagieren. Beispielsweise beginnt eine Wärmepumpe nachmittags mit der Beheizung des Hauses und läuft dann zwischen 16 und 20 Uhr auf niedriger Stufe, wenn ein hoher Strombedarf besteht.



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