Wichtige Hochgeschwindigkeitsstrecke in Großbritannien könnte wegen zu hoher Kosten abgebaut werden

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Es sieht so aus, als ob ein wichtiger Abschnitt der Hochgeschwindigkeitsstrecke HS2, der Bahnverbindung zwischen Birmingham und Manchester, in Großbritannien stillgelegt wird. Schließlich explodieren die Kosten, schreiben britische Medien. Premierminister Rishi Sunak wird diesen Teil des Projekts voraussichtlich nächste Woche begraben.

Am 1. Oktober soll in Manchester ein Parteitag stattfinden und laut der Zeitung „The Observer“ soll bis dahin die Entscheidung gefallen sein. Zunächst wird es Konsultationen mit dem britischen Finanzminister Jeremy Hunt geben.

Der Ausbau der HS2-Linie, die London mit Manchester verbinden soll, erhielt 2020 von der Regierung unter Boris Johnson grünes Licht. Die Konservativen hofften, die wirtschaftliche Kluft zwischen London im Süden Englands und dem nördlicheren, stärker industrialisierten Teil zu verringern. Doch ein wichtiger Teil des Projekts zwischen den Großstädten Birmingham und Manchester droht nicht fertiggestellt zu werden. Die Kosten für die erste Phase, die Verbindung zwischen London und Birmingham, wurden auf 45 Milliarden Pfund geschätzt, sollen nun aber 8 Milliarden Pfund höher ausfallen, berichtet „The Sunday Telegraph“.

„Wir müssen uns den Haushalt ansehen“, sagte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps in einem Interview mit der BBC. Er wies darauf hin, dass nach der Corona-Krise und dem Krieg in der Ukraine „jede verantwortungsvolle Regierung darauf schaut und sich fragt, ob wir dort unser Geld ausgeben sollen.“

Verschwendetes Steuergeld

Dutzende Wirtschaftsführer warnen jedoch davor, dass die Abschaffung eines Teils der Hochgeschwindigkeitsstrecke dem Ruf Großbritanniens bei potenziellen Investoren schaden würde. Der Bürgermeister von London warnt davor, dass das Projekt, wenn es nicht vollständig umgesetzt wird, wenig Sinn ergibt und eine Verschwendung von Steuergeldern darstellt. Die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Birmingham und London droht in den westlichen Vororten der Hauptstadt stillzustehen. Auf diese Weise würde die künftige Strecke ins Zentrum von London mehr Zeit in Anspruch nehmen als die bestehende Zugverbindung.

Fossile Brennstoffe

Die Entscheidung fällt, sofern sie bestätigt wird, nur wenige Tage nach der Entscheidung der britischen Regierung, ein Verkaufsverbot für Autos mit fossilen Brennstoffen um fünf Jahre zu verschieben. Auch hinsichtlich des Ersatzes von Erdgas- und Heizölkesseln durch Wärmepumpen wurden die britischen Vorschriften gelockert.

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