Terrorgefahr in den Niederlanden auf zweithöchstem Niveau: „Die Gefahr eines Anschlags ist real“

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Das Risiko eines Terroranschlags in den Niederlanden ist in den letzten Monaten so stark gestiegen, dass der Nationale Koordinator für Terrorismusbekämpfung und Sicherheit (NCTV) die Bedrohungsstufe von 3 auf 4, die zweithöchste Stufe, erhöht hat. Die terroristische Bedrohung in den Niederlanden ist mittlerweile „erheblich“ und die Wahrscheinlichkeit eines Anschlags ist „real“. Dabei spielen insbesondere die internationalen Spannungen durch den Krieg in Gaza eine Rolle.

Die Zahl der Aufrufe zu Anschlägen durch dschihadistische Organisationen hat zugenommen, was unter anderem auf das Aufflammen des Konflikts im Nahen Osten und Koranverbrennungen in verschiedenen Ländern zurückzuführen ist. Laut NCTV zeigen die jüngsten Angriffe in den umliegenden Ländern, dass diesen Aufrufen auch Beachtung geschenkt wird.

SEHEN. Auf Weihnachtsmärkten und Jahresendveranstaltungen in unserem Land sinkt die Terrorgefahr auf Stufe 2. Für den Rest des Landes bleibt vorerst die Bedrohungsstufe 3 bestehen.

Es ist das erste Mal seit vier Jahren, dass die Bedrohungslage so hoch ist. Die Organisation schreibt, dass in letzter Zeit „zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen“ ergriffen wurden, macht dazu aber keine weiteren Angaben.

In Frankreich herrscht bereits die höchste Bedrohungsstufe seit Mitte Oktober, als in einer Schule in Arras ein Lehrer erstochen wurde. Wenige Tage später wurden zwei schwedische Fußballfans Opfer eines Anschlags in Brüssel. Erst letzte Woche starb in Paris ein deutscher Tourist bei einer Messerstecherei mit terroristischen Motiven.

Das NCTV weist auch auf die jüngsten Festnahmen in Deutschland hin, die nach Angaben der dortigen Behörden Angriffe auf Weihnachtsmärkte verhindert haben. Auch in den Niederlanden wurden in diesem Jahr Menschen wegen des Verdachts festgenommen, konkrete Angriffspläne zu schmieden.

Dschihadisten

Laut NCTV zeigen diese Festnahmen, dass Dschihadisten zu Gewalt bereit sind und sich darauf vorbereiten. Sie zeigen aber auch, „dass europäische Nachrichten- und Sicherheitsdienste Terrorismus erkennen und Angriffe abwehren können.“

Zusätzlich zur Bedrohung durch dschihadistische Seiten, so NCTV, „bleibt die Bedrohung durch Rechtsextremismus und antiinstitutionellen Extremismus unvermindert bestehen.“ Für beide Gruppen spielt die Online-Welt „eine relativ große Rolle, wenn es um die Verbreitung von Propaganda, die Vernetzung und die Gewinnung neuer Kontakte geht.“ Darüber hinaus richten sich laut den Forschern immer mehr Hassbotschaften im Internet an Juden und Menschen aus der LGBTI-Community.

Auch dem NCTV ist aufgefallen, dass insbesondere junge Extremisten nicht immer ideologisch motiviert zur Gewalt greifen. Manche suchen tatsächlich nach einer passenden Ideologie für „bereits bestehende Gewaltphantasien“.

Im Dezember 2019 wurde die Bedrohungsstufe in den Niederlanden vom NCTV von 4 auf 3 gesenkt.

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