Ein Album mit Bruce-Springsteen-Soul-Covers; das klingt auf dem Papier nach einer guten Idee. Es ist die Musik, mit der er aufgewachsen ist und auf die er und seine E-Street Band seit ihren Anfängen vor einem halben Jahrhundert live zurückgreifen können.
Aber die E-Street Band macht nicht mit Das Album Nur die Starken überleben. Mit Ron Aniello nahm der heute 73-jährige Sänger seine etwas grundlose Auswahl an Soul-Klassikern von Jerry Butler bis Diana Ross und den Temptations auf. Dieser Produzent spielte die meisten Instrumente ein, woraufhin die Songs mit Streichern, Blasinstrumenten und einem Chor untermalt wurden. Schade, denn einige Springsteen-Vorgängerrekorde Brief an dich (2020) so gut, dass es ein richtiges Bandalbum war, auf dem man hören konnte, dass sie alle noch einmal das Beste herausquetschen wollten.
Was dieses Coveralbum so enttäuschend macht, ist zunächst einmal der süße, breit gefächerte Sound. Die Produktion ist flach und eigentlich erholt man sich nur bei Frank Wilsons nördliche Seele-Stößel Liebe ich dich (tatsächlich tue ich). Der Titelsong ist ziemlich krampfhaft gesungen und wie rutschig ist er Nachtschicht aus The Commodores von 1985 genau hier? Sie erwarten, mitten in einer dampfenden Soul-Party zu sein, aber The Boss wird nicht wirklich los. Auch die Gastrolle in zwei Songs von Sam Moore, vom Soul-Duo Sam & Dave, überzeugt Springsteen nicht. Dass ihm die Verzweiflung und Tiefe in Levi Stubbs‘ Stimme fehlt 7 Räume der Dunkelheit der Four Tops kann man ihm nicht vorwerfen. Nun, er weiß nicht wirklich, wie er sich ein einziges Lied vorsingen soll.
Bruce Springsteen
Nur der Starke überlebt
Pop
★★☆☆☆
Sony Musik
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