Rechnung für Hafenerweiterung Antwerpen fällt deutlich höher aus

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Nach Angaben der flämischen Regierung wird der Ausbau des Hafens von Antwerpen etwa 5 Milliarden Euro kosten, frühere Berechnungen gingen von 3,1 Milliarden aus und vor nicht allzu langer Zeit waren es 1,8 Milliarden. Das schreibt „De Tijd“ heute.

Der Erweiterungsplan namens ECA (Extra Container Capacity Antwerp) soll die Kapazität des Hafens von 15 Millionen auf 22 Millionen Container pro Jahr erhöhen. Es besteht aus drei großen Infrastrukturprojekten, von denen ein neues Gezeitendock – das Saeftinghedok – die Speerspitze ist. Die Hoffnung ist, dass die Arbeiten im Jahr 2029 beginnen können.

Doch nach einem negativen Gutachten der Finanzinspektion muss die Finanzierung noch einmal überdacht werden. Die Finanzaufsicht hält die aktuelle Schätzung für zu eng. Beispielsweise ist die Kosteninflation in der Schätzung, die mit dem Preisniveau von Januar 2022 erstellt wurde, nicht berücksichtigt. Auch bestimmte Unsicherheiten werden nicht ausreichend berücksichtigt, etwa Verzögerungen aufgrund der Stickstoffproblematik oder Maßnahmen hinsichtlich der PFAS-Belastung.

Neben der schlampigen Schätzung bemängelt die Finanzinspektion auch, dass der Anteil der Hafenbehörde geringer ausfällt als gesetzlich vorgeschrieben. Von den ursprünglich veranschlagten 3,1 Milliarden Euro würde Flandern 1,9 Milliarden aufbringen, etwa zwei Drittel.

Der Ausbau des Hafens von Antwerpen ist kein Einzelfall. Andere Infrastrukturprojekte befinden sich in der gleichen Situation und verzeichnen steigende Kostenschätzungen. Die neue Schleuse in Zeebrugge, die den Zugang zum Binnenhafen gewährleisten soll, droht weit über 3 Milliarden Euro zu kosten und auch die Rechnung für die Oosterweel-Verbindung rund um Antwerpen steigt.



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