„Ein entscheidender Moment auf dem demokratischen Weg unseres Landes!“ schrieb Premierminister Narendra Modi auf X, ehemals Twitter. Obwohl Indien seit mehr als einem Jahrzehnt eine Premierministerin hat und die derzeitige Präsidentin Draupadi Murmu die zweite Frau ist, die dieses Amt innehat, ist der Frauenanteil im Parlament gering. Mit 15 Prozent hat das Land den niedrigsten Anteil weiblicher Parlamentarier unter den G20-Ländern.
Trotz der breiten Unterstützung gibt es auch Kritik aus der Opposition. Der Gesetzesentwurf kann erst dann in die Praxis umgesetzt werden, wenn das Land eine neue Volkszählung durchführt und die politischen Wahlkreise neu formiert, ein Prozess, der bis 2026 gestoppt wurde.
Die Tatsache, dass das Gesetz verabschiedet wurde, gibt Premierminister Modi im Vorfeld der Wahlen im nächsten Sommer Auftrieb. Seit seiner Machtübernahme im Jahr 2014 positioniert er sich regelmäßig als Verfechter der Frauenrechte. Mit dem neuen Gesetz könnte er möglicherweise mehr Wählerinnen im Kampf gegen die Oppositionsparteien für sich gewinnen. Diese haben eine Allianz gebildet, um bei den Wahlen gegen Modi anzutreten.