Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren, die einen Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt bei Köln planten, wollten in die Menschenmenge fahren und möglichst viele „Ungläubige“ töten

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Die beiden Teenager, die diese Woche wegen des Verdachts festgenommen wurden, einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in der Nähe von Köln geplant zu haben, hatten vor, mit einem Kleinlastwagen in die Menschenmenge zu fahren, ein Feuer zu legen und so viele „Ungläubige“ wie möglich zu töten. Das teilten Quellen des Staatsschutzes der deutschen Zeitung „Bild“ mit. Die Jungen im Alter von 15 und 16 Jahren ließen sich von ihrem Vorbild, dem Terroristen Anis Amri, inspirieren, der im Dezember 2016 auf einem Weihnachtsmarkt in Berlin dasselbe tat.

Der 15-jährige Terrorverdächtige wurde am Mittwochmorgen auf dem Weg zur Schule festgenommen. Edris D. aus Burscheid in Nordrhein-Westfalen trug einen Rucksack und wollte zum Unterricht.

Kurz darauf fuhren Ermittler des deutschen Staatsschutzes zu einem heruntergekommenen Wohnhaus, in dem der Junge mit seiner Mutter und seinen Geschwistern lebt. „Wir hatten keine Ahnung, bis plötzlich die Polizei vor der Tür stand“, antwortet seine Mutter gegenüber „Bild“. „Sie haben sein Zimmer durchsucht und alles mitgenommen. Aber sie fanden nichts Schlimmes. Wir konnten noch nicht mit ihm reden. Daran arbeitet nun ein Anwalt.“

Beeindruckt

Der Teenager soll von seiner Festnahme sehr beeindruckt gewesen sein und sofort den PIN-Code seines Mobiltelefons angegeben haben. Dies wird nun untersucht.

Gleichzeitig wurde auch der 16-jährige Tschetschene Rasul M. (16) aus Wittstock in Brandenburg westlich von Berlin festgenommen. Den Behörden war er bereits als Islamist bekannt, der Terrorpropaganda verbreitet.

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Der Vater des Teenagers glaubt nicht, dass sein Sohn ein Terrorist ist, der Menschen töten wollte. „Ich habe in zwei Kriegen gegen Russland gekämpft“, sagt der Tschetschene. „Zum Glück ist Deutschland eine Demokratie. Deshalb sind wir hier. Meine Kinder (er hat sieben, hrsg.) wissen, wie gut es hier ist.“

Die beiden Teenager sollen mit der Terrororganisation IS sympathisieren und über den Nachrichtendienst Telegram mögliche Szenarien für ihren Anschlag in Leverkusen bei Köln ausgetauscht. Der Angriff war für Freitag, den 1. Dezember, also morgen, geplant.

Benzin

Sie wollten mit einem Kleintransporter in die Menschenmenge fahren, Benzin ausschütten und ein Feuer entfachen. Ziel sei es gewesen, so viele „Ungläubige“ wie möglich zu töten, hieß es aus Quellen des Staatssicherheitsdienstes.

ANP/EPA
© ANP / EPA

Ihr Beispiel war Anis Amri, ein abgelehnter Asylbewerber aus Tunesien, der am Montag, 21. Dezember 2016, mit einem gestohlenen Lastwagen auf den Berliner Weihnachtsmarkt fuhr. Damals kamen zwölf Menschen ums Leben. Amri floh nach dem Angriff, wurde jedoch vier Tage später in einem Mailänder Vorort von der Polizei erschossen.

Anis Amri (24).
Anis Amri (24). © ap

Der ultimative Hinweis an die beiden jungen Verdächtigen kam, wie so oft, von ausländischen Geheimdiensten. Sie entdeckten ein Video, in dem jemand zum „heiligen Krieg“ aufrief und von einem Anschlag am 1. Dezember sprach. Die Spur führte zu Edris D. (15), einem deutschen Jungen afghanischer Abstammung.

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