Erkennen wir Fake News aus Russland?

Erkennen wir Fake News aus Russland


Eine Ungarin verteilt bei einer Demonstration in Budapest Plakate mit dem Bild des russischen Präsidenten Putin.Bild REUTERS

Brief des Tages

Sander Schimmelpenninck schreibt: „Wir sollten Fake News aus Russland untersuchen und widerlegen, nicht verbieten“. Dabei vergisst er, dass wir Fake News aus Russland erst einmal als solche erkennen müssen.

Auf Facebook finden sich unter Artikeln von de Volkskrant über die Ukraine innerhalb weniger Minuten Kommentare von Befragten mit niederländischem Profil, die in fließendem Niederländisch verfasst sind.

Natürlich gibt es viele Holländer ‚nützliche Idioten/FvD-Anhänger“, aber könnte es sein, dass einige dieser Responder „Trolle aus Russland“ sind? Bewaffnet mit einem niederländischen Namen und dem immer besser werdenden Google Translate, scheinen sie bewusst nach freien Medien zu suchen.

Inhaltlich wird schlau gespielt, mal werden Bezüge zu Covid hergestellt, mal mit Bezügen zur niederländischen Politik.

Als aufmerksamer Leser fällt mir auf, dass das Repertoire dieser Kommentatoren einseitig und ganz im Sinne von Putins Botschaft ist. Ich sehe auch Taktiken: Wenn es viel Widerstand gibt, sagen sie Dinge wie „Jede Politik ist korrupt, die eine ist nicht besser als die andere“. Zweifel zu säen scheint das Ziel zu sein.

Vielen verdächtigen Profilen fehlen persönliche Perspektiven und Merkmale, zu denen Befragte aus den Niederlanden neigen. Facebook scheint diese Profile nicht filtern zu können. In der Zwischenzeit reagieren ahnungslose Personen auf die Kommentare und treten in Diskussionen ein.

Erkennen wir Fake News aus Russland wirklich? Geht das vielleicht schon seit Jahren so und sind so „Wappies“ entstanden? Jeder, der es erkennt, kann es sagen.

Ralf KupferDen Haag

verlegt

Der kurze und unbeschwerte Abschnitt Woche frei (Volkskrant Magazin) titelte am Samstag unter dem Titel Chillen to the max. Darin ging es um die Autorin und Schauspielerin Liesbeth Kamerling, die, fotografiert in einer großzügigen, luxuriösen Wohnküche mit einem wunderschönen Klavier im Hintergrund, endlich Freude daran hat, ihren eigenen Rückzugsraum zu Hause zu haben ( ‚Schade nur, dass die Verwaltung auch da ist, das ist weniger entspannt‘).

In der Zeitung vom selben Tag ging es natürlich um Hunderttausende Menschen, die derzeit traumatisiert ein Dach über dem Kopf suchen.

Das Leben, und auch eine Zeitung, ist zwangsläufig voller Kontraste. Aber wenn Sie sich entscheiden, ein solches Stück in diesem Moment und auf diese Weise zu platzieren, ist es fehl am Platz.

Paul WijsmannUtrecht

überdenken

Nachdem die sehr teuren Steuerspezialisten und Anwaltskanzleien in den Zuidas ihre Dienste für russische Unternehmen so spontan aufgegeben haben, ist dort viel Arbeitskapazität frei geworden, die sie nun nutzen können, um dieselben Unternehmen von ihrem Vermögen zugunsten zu befreien des Wiederaufbaus in der Ukraine. Schließlich kennen sie diese Unternehmen und die von ihnen erdachten Steuerstrukturen durch und durch. Also komm schon, Houthoff und andere.

JM KloosApeldoorn

Wehrpflicht

Es ist verlockend, jetzt für die Wiedereinführung des Wehrdienstes zu plädieren und den Sozialdienst und den erzieherischen Wert der Wehrpflicht in den Plädoyer einzubeziehen: drei soziale Probleme auf einen Schlag gelöst.

Wie in der übrigen Gesellschaft herrscht auch in den Streitkräften ein Mangel an IT-Personal, Pflegekräften und Technikern. In Militärkreisen wird manchmal spekuliert, die Wehrpflicht teilweise einzuführen. Aus einem Jahrgang von 200.000 Jungen und Mädchen werden zehntausend junge Menschen mit den gewünschten Berufen ausgewählt. Mal ehrlich?

Die Wehrpflicht bedeutet, dass die Bundeswehr für einen Groschen auf dem Arbeitsmarkt in der ersten Reihe sitzen kann. Aber wenn die Gesellschaft der Meinung ist, dass Sicherheit für eine Streitmacht notwendig ist, dann ist das mit einem Preisschild verbunden. Wenn die Gesellschaft junge Menschen besser sozialisieren will, dann ist eine Investition in Bildung und Jugendpflege notwendig.

Es ist gerechter, alle Bürgerinnen und Bürger zu einem Beitrag aufzufordern, als junge Menschen dazu zu zwingen.

Stan MeuweseAmstelven

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