Sie hielten es diskret, versteckten sich aber nicht: König Philippe und Königin Mathilde speisten am Samstagabend im Hof van Cleve. Dies erfuhr HLN aus verschiedenen Quellen. Es war ein königlicher Gruß für Peter Goossens, denn am 22. Dezember überlässt der Spitzenkoch sein Drei-Sterne-Restaurant in die Hände seines Nachfolgers Floris Van der Veken.
Für die Kunden des Hof van Cleve war es ein kleiner Schock. Die Atmosphäre war schon immer gedämpft und Diskretion war ohnehin ein Gebot, doch am Samstagabend kam noch eine weitere Schicht hinzu. Denn plötzlich war da ein Paar – er im engen schwarzen Anzug, knackig weißem Hemd und bronzefarbener Krawatte, sie in einem rot-schwarz geflammten Kleid –, dass die Leute auf den ersten Blick drei Sekunden lang überlegen mussten, wer es war. Sie wissen, wie es ist, wenn Sie auf einem Festival plötzlich den Big Boss aus dem Büro in kurzen Hosen und einem Bier in der Hand sehen.
So fand sich das Königspaar unerwartet im Drei-Sterne-Restaurant in Kruishoutem wieder, strategisch in einer Ecke – Sicherheit geht natürlich vor –, aber keineswegs versteckt. Filip konnte von seinem Stuhl aus sozusagen das gesamte Restaurant überblicken und alle Kunden, die am letzten Samstagabend einen Tisch reserviert hatten, konnten einfach auf die Teller des Königs und der Königin schauen. Wobei man sagen muss: Es war genau das Gleiche wie alle anderen Teller.
Heutzutage gibt es im Hof van Cleve nur zwei Menüs: das Signature-Menü und eine vegetarische Alternative. Da der König nicht für seine fleischarme Ernährung bekannt ist, werden ihm und seiner Frau die acht Gänge zweifellos gefallen haben – wie Mathildes Lächeln und Filips zufriedener Blick beim Abschied von Goossens zeigten. Nähere Erklärungen liefert der Königspalast nicht, da es sich um „eine private Tätigkeit von König Philipp und Königin Mathilde“ handele.
Für die Neugierigen unter Ihnen – oder die Gastronomen, die sich 490 Euro pro Person ohne Wasser, Wein, Kaffee oder alkoholfreie Alternativen nicht leisten können: Der Hof aß Kaviar mit Miso und einer Garnele, eine Langustine mit Chermoula-Sauce und mehr. Der Libyer Küche, ein Stück Kabeljau aus der Nordsee mit Lauch und Krabben, eine Jakobsmuschel mit Trüffel, ein Hasenfilet mit Chicorée und Knollensellerie und zwei Desserts – eine Birne mit Orange, Zimt und Pistazien und schwarze Schokolade aus Brasilien mit Pekannuss, Vanille und jonagold.
Am kommenden Freitag, den 22. Dezember, verabschieden sich Peter Goossens und seine Frau Lieve von dem Restaurant, das sein Lebenswerk ist und seit 2005 drei Michelin-Sterne an der Fassade trägt. Nur zwei Wochen später, am 10. Januar, wird das Gericht wiedereröffnet – erfrischt mit neuer Kunst und Möbeln und mit Goossens‘ aktueller rechter Hand Floris Van der Veken (34) am Herd. Und auffällig: Van der Veken wird wohl sofort ohne Sterne und erst recht ohne Bestnote im Restaurantführer Gault&Millau abreisen, und die Preise seiner Menüs wurden dort bereits angepasst. Für sieben Gänge zahlt der Kunde 195 Euro, für fünf Gänge 165 Euro.
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