Das „Walking Magazine“ bedient eine wachsende Zielgruppe: den neugierigen Spaziergänger

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Laufen ist in, besonders seit Corona, und drin Wandermagazin Wir finden ein unerwartetes Nebenprodukt des Trends: den Gehtrainer. Das heißt, um es klarzustellen, kein Trainer, der nützliche Tipps zum Gehen gibt. Ein Wandertrainer coacht beim Gehen. Im Wandermagazin Einer von ihnen spricht. Hilde Backus ist eine „Pionierin im Gehcoaching“. Ihre Erklärung zu dieser Neuheit: „Das Coaching, das man drinnen macht, kann man auch draußen sehr gut machen.“

Ihrer Meinung nach bieten Gespräche im Freien große Vorteile: „Man spaziert in der freien Natur und spürt die Außenluft auf der Haut.“ Das ist ein Anfang.‘ Stressabbau, gesteigerte Kreativität, bessere Stimmung: Die Vorteile sind vielfältig. Und: „Beim Gehen nimmt man alle Sinne mit.“

Glücklicherweise ist das Wandern ohne Trainer weiterhin möglich. Es Wandermagazin bedient eine wachsende Zielgruppe, die „neugierigen Spaziergänger“, und gibt es seit über 35 Jahren. Spaziergänge (und nicht der Wanderer) stehen im Mittelpunkt des Magazins, meist im Ausland. Die Ausrichtung ist international, für den Haus-, Garten- und Küchenwanderer gibt es hier wenig zu gewinnen.

In der Frühjahrsausgabe reisen Mitarbeiter nach Deutschland, Litauen, Frankreich, Schweden, Luxemburg und Belgien. Im Südwesten Litauens erhalten niederländische Wanderer auf der Insel Rusne eine Warnung. „Dahinter solltest du nicht schwimmen gehen, dann werden dich die Russen erwischen und du wirst für vierzehn Tage im Gefängnis verschwinden.“

Es wird nicht empfohlen, sich hier zu verirren. In der Nähe liegt die russische Enklave Kaliningrad mit einem großen Marinestützpunkt inklusive Atomraketen. Zum Glück steht Boris von der litauischen Freiwilligenarmee bereit. „Lasst die Russen kommen“, sagt er selbstbewusst.

Viel spannender geht es darin nicht Wandermagazin. Es besteht auch kein Bedarf dafür, die beschriebenen Spaziergänge verkaufen sich von selbst. Am überraschendsten ist der Spaziergang entlang der Antitankgracht rund um Antwerpen. Der Wassergraben wurde 1937–1939 angelegt, um die Stadt vor einem möglichen deutschen Panzerangriff zu schützen. Der Spaziergang führt Sie an mehreren Festungen vorbei, in denen (immer noch etwas gespannt) große Fledermauskolonien leben.

Ein weiterer Krieg, der Erste Weltkrieg, taucht unerwartet in einem Stück über einen Spaziergang in Mittel-Limburg entlang der belgischen Grenze auf. Drei Jahre lang war ein Stromkabel gespannt worden, um belgische Flüchtlinge und Schmuggler aufzuhalten. Es gab viele unschuldige Opfer, viele Menschen waren mit dem Phänomen Elektrizität nicht vertraut. Um Neeritter ist es jetzt deutlich ruhiger: „Eine neugierige Kuh schaut um die Ecke des offenen Stalltors.“



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