„Das Spiel des Sommers: Wo ist Émile?“: Französisches Magazin Charlie Hebdo schockiert mit Karikatur eines vermissten Kleinkindes

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Die satirische Wochenzeitung teilte die bemerkenswerte Karikatur letzten Mittwoch auf Twitter. „Das Spiel des Sommers: Wo ist Émile? Hier ein Tipp: Esel lieben Löwenzahn sehr“, steht zu einem Porträt des Kleinkindes. Der von einem gewissen Félix signierte Cartoon basiert auf dem Foto des kleinen Émile, der gerade um die Welt reist. Das mittlerweile bekannte Bild zeigt den Jungen mit einer Löwenzahnblume hinter dem Ohr.

Der zweijährige Émile verschwand letzten Samstag aus dem Garten seiner Großeltern im Dorf Le Vernet im Südosten Frankreichs. Sofort wurde eine groß angelegte Suche eingeleitet, doch nach fünf Tagen gab es immer noch keine Hinweise. Am Donnerstagabend beschlossen die Ermittler, die Suche abzubrechen. Beunruhigend sei, dass selbst Bluthunde keine Spur des Jungen finden konnten, sagten die Behörden. Die Polizei berücksichtigt alle Möglichkeiten, auch die kriminellen.

SEHEN. Der zweijährige Émile verschwand letzten Samstag im französischen Bergdorf Le Vernet

Das ganze Land hat Mitgefühl mit Émiles Familie und hofft auf einen guten Ausgang. Nach Ansicht vieler ist die Charlie-Hebdo-Karikatur daher fehl am Platz und beleidigend. „Ihr seid Abschaum“, antwortete jemand auf Twitter. „Unanständig, es gibt Grenzen, die nicht überschritten werden sollten“, heißt es weiter. „Finden Sie das wirklich lustig?“, fragt ein Internetnutzer. „Charlie war schon immer so, aber das Timing ist falsch. Es zeigt keinen Respekt vor der Familie, die gerade durch die Hölle geht“, antwortete jemand anderes.

Es ist sicherlich nicht das erste Mal, dass Cartoons von Charlie Hebdo für Aufsehen sorgen. Im Januar 2015 brachen zwei Terroristen in die Redaktion des Magazins ein, nachdem das Magazin eine Karikatur des Propheten Mohammed veröffentlicht hatte. Die beiden Täter töteten insgesamt zwölf Menschen, elf weitere wurden verletzt. Trotz des Dramas produziert Charlie Hebdo weiterhin kontroverse Cartoons. So veröffentlichte das Magazin beispielsweise im vergangenen Februar eine Zeichnung der Verwüstung des schweren Erdbebens in der Türkei und in Syrien mit dem verletzenden Text „Es ist nicht einmal notwendig, Panzer zu schicken!“. Bei dem Erdbeben kamen mehr als 59.000 Menschen ums Leben.



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