Chaos in den Alpen durch Sturm: Straßen gesperrt, Bäume umgestürzt, Autos von der Strecke abgekommen und Skigebiete gesperrt

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Die Weihnachtsferien haben an verschiedenen Orten in den Alpen chaotisch begonnen. Winterschauer führen zu gefährlichen Situationen und gesperrten Straßen. Starke Windböen führten dazu, dass Bäume auf Stromleitungen fielen und Tausende Menschen ohne Strom blieben. Skigebiete öffnen nur wenige Lifte oder bleiben sogar komplett geschlossen. Die Lawinengefahr ist hoch. Das stürmische Wetter wird voraussichtlich bis zum Weihnachtstag anhalten.

Die Wintersportländer werden am Freitag und Samstag vom Sturm Zoltan heimgesucht. Betroffen davon sind unter anderem Österreich, Deutschland, die Schweiz, Tschechien, die Slowakei, Ungarn und Polen. Es wurden Windböen mit Geschwindigkeiten von 100 bis 150 km/h vorhergesagt. Zudem seien bis zu einem Meter Schnee vorhergesagt worden.

In Österreich sorgte stürmisches Wetter am Freitag für großes Chaos. In den Tälern wurden Windböen von bis zu 90 km/h gemessen, weiter oben in den Bergen bis zu 160 km/h. Umgestürzte Bäume, die auf Stromleitungen landeten, führten dazu, dass Tausende Haushalte stundenlang ohne Strom waren. Dies war im Stubaital, in der Nähe von Kitzbühel und Achensee, der Fall.

Wegen umgestürzter Bäume, Glätte sowie Lawinen- und Erdrutschgefahr waren auch in Tirol mehrere Straßen gesperrt. Dörfer in der Nähe von Boden und Bschlabs waren völlig unzugänglich. Auch im Stubaital und der Gegend um St. Anton am Arlberg, beides beliebte Skigebiete, wurden Straßen gesperrt.

In einigen Teilen Tirols ist die Lawinengefahr heute besonders in höheren Lagen hoch.

Ein toter Mensch

In Niederösterreich, im Bezirk Tulln, wurde gestern eine Person durch einen umgestürzten Baum getötet. Es ging um einen Jäger, der sich trotz des Sturms in den Wald gewagt hatte, um Wildschweine zu jagen.

Erst letzte Nacht, gegen 23 Uhr, wurde das Auto eines 25-Jährigen durch die Schlammlawine von der Straße geschleudert und prallte drei bis vier Meter tiefer gegen einen Baum. Das Auto hatte einen Totalschaden. Der Fahrer wurde leicht verletzt, sein Beifahrer blieb unverletzt.

Auch auf der B36 in Waidhofen an der Thaya kam es zu einem Unfall durch einen umgestürzten Baum auf der Fahrbahn. Ein Autofahrer konnte nicht rechtzeitig bremsen und fuhr unter den Baum. Das Auto wurde beschädigt, beide Insassen blieben glücklicherweise unverletzt.

Aufgrund des Sturms und der starken Regenfälle musste die Feuerwehr in der vergangenen Nacht Hunderte Einsätze bewältigen.

Am Flughafen Innsbrück kam es zu Störungen des Flugverkehrs. Einige Flugzeuge landeten nicht und mussten umgeleitet werden. Mehrere Flüge mussten gestrichen werden.

Bilder aus Stubai (links) und Ischgl (rechts) in Österreich, wo Lifte und Pisten geschlossen blieben. © Stubai / Instagram

Skigebiete geschlossen

In der Sivretta Arena mit Ischl und Samnaun sowie im Stubaital blieben die Skipisten am Freitagmorgen geschlossen. An vielen anderen Orten öffneten nur noch wenige Lifte oder ihre Öffnungszeiten änderten sich. Dies war unter anderem in Zell am See-Kaprun, dem Zillertal und Saalbach-Hinterglemm der Fall. Österreichweit liegt die Lawinengefahr oberhalb der Waldgrenze bei 4 auf einer Skala von 5.

Frankreich und Italien

Auch in den Südalpen wehte der Wind am Freitag stark. Unter anderem im French Gap wurden mehrere Bäume durch Windböen von etwa 120 km/h umgestürzt.

In Südtirol, Italien, wurde an einer Wetterstation im Vinschgau auf knapp 3.000 Metern Höhe sogar eine Windböe von 181 km/h gemessen, ein Rekord seit Inbetriebnahme der Wetterstation im Jahr 2000.

Überschwemmungen in Deutschland

In Deutschland ist der Zugverkehr auf mehreren Fernverkehrsstrecken aufgrund von Schäden durch den Sturm Zoltan gestört. Vor allem im Norden kam es zu zahlreichen Verspätungen oder Zugausfällen. Dadurch wurde ein Teil der Mitte bis zur Hüfte überschwemmt. In einigen Regionen wird heute mit starkem Regen oder Schnee gerechnet. Behörden warnen vor schweren Überschwemmungen in Teilen von Niedersachsen, Hamburg, Sachsen-Anhalt und Bayern. Die Elbe ist in Hamburg bereits über die Ufer getreten.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet Neuschnee vom Thüringer Wald bis zum Bayerischen Wald, in Höhenlagen über 600 bis 800 Metern. Im Erzgebirge kann in kurzer Zeit viel Schnee fallen, was die Gefahr von umstürzenden Bäumen und abbrechenden Ästen erhöht.

Noch mehr Schnee unterwegs

Auch in den österreichischen Alpen wird laut „Sneeuwhoogte.nl“ in der Nacht zum Freitag bis zu einer Höhe von 800 bis 1.000 Metern viel Schnee fallen. Es kann bis zu einem halben Meter Schnee fallen. In den französischen und italienischen Alpen besteht weiterhin eine Chance auf zehn Zentimeter zusätzlichen Schnee.

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