Dies geht aus einem vertraulichen Bericht des Regionalen Informations- und Kompetenzzentrums (RIEC) Ostniederlande hervor, das im Auftrag der Regierung Recherchen zu subversiver, organisierter Kriminalität durchführt.
Bürgermeister Ahmed Marcouch aus Arnheim, auch Vorsitzender des Regionalen Informations- und Kompetenzzentrums (RIEC) Ostniederlande, ist besorgt über die relativ einfache Art und Weise, wie das organisierte Verbrechen Geld durch Ferienparks waschen kann. „Ferienparks haben eine enorme Dynamik und sind ein ideales Objekt für Kriminelle, die teilweise auch selbst Parks betreiben. Auslöser der Ermittlungen waren besorgniserregende Signale über Investitionen von Kriminellen.“
Marcouch sagt, dass das Problem im ganzen Land vorkommt. Er plädiert für einen nationalen Ansatz. Die Ergebnisse sind so alarmierend, dass sofort eine große Folgestudie beschlossen wurde.
Der Bericht besagt, dass Kriminelle Geld durch den Kauf von Ferienhäusern und sogar den Kauf ganzer Ferienparks waschen. Dies kann zum Beispiel durch Renovierung, Umwidmung, Verwertung oder Wiederverkauf erfolgen, aber auch durch die Investition von Schwarzgeld in einen florierenden Ferienpark.
‚Prostitution‘
„Andererseits zeigt die Recherche, dass es verschiedene lukrative Erlösmodelle gibt, um mit einem Ferienpark oder einem oder mehreren Freizeitobjekten Geld zu verdienen. Regelmäßige Vermietung oder Ausbeutung gehören dazu, aber man kann auch an die Unterbringung von Arbeitsmigranten oder anderen gefährdeten Zielgruppen denken; oder durch die Nutzung von Freizeitobjekten für die Drogenproduktion, die illegale Prostitution oder die Lagerung illegaler Waren“, warnen die Forscher.
Der Kauf und Verkauf von Chalets und Mobilheimen findet außerhalb der Sicht der Regierung statt, da die Transaktionen nicht im Grundbuch eingetragen sind. Der Kauf und Verkauf erfolgt in der Regel mit Bargeld. Diese Zahlungen sind aufgrund cleverer Konstruktionen oft schwer nachzuvollziehen, wie die Recherche zeigt.
„‚Ferienpark ideales Objekt für Kriminelle'“
Die Ermittler sprechen gegenüber De Telegraaf von „vollständiger Subversion“: Geldwäsche läuft schon so lange, dass es schwierig oder unmöglich ist, sie zu beweisen. Der RIEC-Bericht bestätigt dieses Bild.
Wenn Kriminelle ihr Geld in (Freizeit-)Immobilien investieren und dies nicht rechtzeitig erkannt wird, können sie mit diesen Immobilien mehr Geld erwirtschaften und ab einem bestimmten Punkt ist die Herkunft des Geldes nicht mehr nachvollziehbar.
Marcouch: „Es geht um viel Geld. Millionen, möglicherweise zig Millionen Euro. Leider wird dem zu wenig Beachtung geschenkt. Es ist ein blinder Fleck. Deshalb werden wir weitere Untersuchungen durchführen. Neben Geldwäsche gibt es illegale Behausungen und Kriminelle nutzen die Häuser als Lagerräume und Produktionsstätten für Drogen. Einige Eigentümer sind selbst kriminell.“
Er betont, dass aufgrund des stürmischen Wachstums der Parks Wachsamkeit und Handeln gefragt seien. „Einerseits präventiv, indem zum Beispiel Genehmigungen aufgrund des Bibob-Gesetzes verweigert und die Kommunen informiert werden, aber auch repressiv durch Kontrollen und strafrechtliche Ermittlungen. Die Vorgehensweise ist mittlerweile fragmentiert und es gibt oft zu wenig Kapazitäten bei Ermittlungsdiensten und Kommunen.“
‚Blind‘
Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Regierungen, so der Bericht, könnten Kriminelle in der oberen Welt Fuß fassen. Marcouch: „Die Kommunen sind blind für die Vorteile, nämlich die Ankurbelung des Tourismus und die Sanierung von Parks. Dadurch sind sie manchmal nicht kritisch genug, aber Geldwäsche ist auch schwer zu sehen und nachzuweisen. Also selbst wenn du es siehst, kannst du nicht immer etwas dagegen tun.“
Die Studie bildete Risikoindikatoren für kriminelle Investitionen ab. Nahezu jede Kommune muss sich laut der Datenanalyse im Bericht mit einem oder mehreren Risikoindikatoren auseinandersetzen.
Kommentare oder Tipps? Mail an: [email protected] oder [email protected]