Adema wird inzwischen klar sein: Ohne einen Stock hinter der Tür kommt er nicht dorthin

Adema wird inzwischen klar sein Ohne einen Stock hinter der

Bei Verhandlungen, die zu etwas führen, haben meist beide Parteien etwas zu verlieren. Dieses Gleichgewicht ist bei den Agrarkonsultationen verloren gegangen.

Raoul du Pré

Jeder Stadtrat, der sich jemals mit dem Bau einer neuen Durchgangsstraße befassen musste, für die Häuser sterben mussten, hätte dem Landwirtschaftsminister Piet Adema sagen können: Ohne einen großen Stock hat man keine Chance. Denn wer verkauft schon sein Haus, wenn er weiß, dass die Regierung es wirklich will und mit der Zeit nur noch eifriger wird?

Die drohende Enteignung ist längst der große Knackpunkt hinter der Tür. Es handelt sich um ein schweres Instrument, das nur bei offensichtlichem öffentlichem Interesse und nach sorgfältiger „einvernehmlicher Beratung“ zum Einsatz kommen darf, letztlich aber um eine unverzichtbare Waffe.

Kein Wunder, dass es einer der Speerspitzen im erfolgreichen Wahlkampf der BoerBurgerBeweging (BBB) ​​war: keine Enteignung. Es ist weitaus weniger logisch, dass die BBB-Position, vor allem aufgrund der CDA, nun auch in der Regierungskoalition dominant geworden ist. Es besteht die Hoffnung, dass die Aufkaufregelung für die Stickstoff-Spitzensteuerer so attraktiv sein wird, dass sich Tausende von Viehhaltern melden werden, sobald die Theke öffnet.

Allerdings ist das nicht sehr wahrscheinlich. Schon allein deshalb, weil für die Viehhalter wenig auf dem Spiel steht. Welches Risiko besteht, wenn sie mit verschränkten Händen bleiben? In diesem Fall bestünde das Risiko tatsächlich nicht einmal in einer drohenden Enteignung, sondern lediglich im Entzug von Natur- und Umweltgenehmigungen. Aber auch diese Drohung wagt die Regierung nicht, aus Angst, dass sich die Autobahnen wieder mit Traktoren füllen und die Wähler massenhaft zu Caroline van der Plas wechseln.

Was aus dieser Pattsituation wird, wurde diese Woche im Wassenaarer Restaurant De Landbouw deutlich, wo die monatelangen Beratungen über ein nationales Agrarabkommen erneut zu keinem Durchbruch führten. Es gibt viele Meinungsverschiedenheiten, aber im Grunde läuft es immer darauf hinaus: Ein Kabinett, das gesetzlich gezwungen ist, eine Umstrukturierung der Massentierhaltung anzustreben, steht einer Branche gegenüber, die sich mit allen Mitteln wehrt und die umstrittene Notwendigkeit sogar anerkennt. Dann versuchen Sie es noch einmal. Die Branche ist zwar bereit, in Sachen Nachhaltigkeit mitzudenken, will in dieser Hinsicht aber zu nichts gezwungen werden und dafür reichlich entschädigt werden.

Bei Verhandlungen, die zu etwas führen, haben meist beide Parteien etwas zu verlieren. Der endgültige Kompromiss ist vielleicht nicht ganz das, was sie wollten, aber er ist immer noch weniger schlecht als die kompromisslose Alternative. Das Problem bei den Agrarverhandlungen ist, dass das Kabinett mit dem Rücken zur Wand steht – wenn es nichts unternimmt, kommt die Vergabe von Baugenehmigungen nie wieder in Gang – und die Branche in der Zwischenzeit abwarten kann. Auch für Viehhalter ist „Keine Kompromisse“ eine hervorragende Option.

Alles, was das Kabinett zu bieten hat, ist ein großer Geldsack, der mit zunehmendem Druck immer größer wird. Das Einzige, was diesen Prozess in absehbarer Zeit aus dem Sumpf ziehen kann, ist die Androhung eines Genehmigungsentzugs, natürlich inklusive voller Entschädigung für betroffene Landwirte. Es braucht nur etwas politischen Mut.

Der Volkskrant Commentaar bringt die Position der Zeitung zum Ausdruck. Es kommt nach einer Diskussion zwischen den Kommentatoren und den Chefredakteuren zustande.



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