4 Festnahmen nach Video, in dem zwei nackte Frauen in Indien öffentlich gedemütigt werden

Das Video zeigt eine große Gruppe Männer, während diese beiden nackten Frauen auf einer Landstraße herumschubsen und herumtasten. Die Frauen werden auf ein Feld gejagt, bevor das Video geschnitten wird. Laut einer Anzeige eines Verwandten einer der Frauen wurde eine von ihnen, eine 21-jährige Frau, von der Gruppe vergewaltigt. Eine dritte Frau hätte sich ausziehen sollen, sie ist aber nicht auf dem Bild. Der Anklageschrift zufolge wurden vor den Bildern auch zwei männliche Familienmitglieder von derselben Gruppe ermordet.

Vier Männer wurden im Zusammenhang mit dem Video am Donnerstag festgenommen, einen Tag nachdem das grausame Filmmaterial in den sozialen Medien viral ging. Nach Angaben der Polizei wird mit weiteren Festnahmen gerechnet.

Allerdings sieht sich die Polizei viel Kritik ausgesetzt. Der Sachverhalt ereignete sich bereits im Mai und die Klage wurde bereits im selben Monat eingereicht. Trotzdem dauerte es mehr als 70 Tage, bis Maßnahmen ergriffen wurden. Erst jetzt, da das Video viral gegangen ist, scheinen die Behörden unter ausreichend Handlungsdruck zu stehen. Auch der indische Premierminister Narendra Modi äußerte sich am Donnerstag erstmals zur Krise in Manipur.

Nachdem die Nachricht von den Festnahmen bekannt wurde, zündete eine Gruppe Meitei-Frauen aus der Gegend das Haus eines der Verdächtigen an. Darüber hinaus versammelten sich am Freitag Hunderte Frauen in der Hauptstadt des Bundesstaates Manipur, um gegen die Gewalt im Video zu protestieren.

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Die auf Video festgehaltenen Vorfälle sind Teil der ethnischen Unruhen, die im Mai in Manipur ausbrachen. Es handelt sich um einen Konflikt zwischen der indigenen Kuki-Minderheit, zu der auch die Frauen im Video gehören, und der Meitei-Mehrheit.

Die Gewalt brach nach Protesten der Kukis aus, die sich gegen einen Antrag der Meiteis auf Aufnahme in die Liste der geplanten Stämme aussprachen. Das würde der Gruppe einen Sonderstatus verleihen. Die Kukis befürchteten, dass dieser Status es den Meiteis ermöglichen würde, Land in den hügeligen Gebieten zu kaufen, in denen sie hauptsächlich leben. Ein Richter des Obersten Gerichtshofs von Manipur hat die Landesregierung angewiesen, den Antrag der Meitei-Gemeinde zu prüfen.