Nach der Schluss-Sirene flirrten gelbe Luftschlangen durch die EWE Arena. Geschafft!
Unter dem neuen alten Trainer Mladen Drijencic (59) arbeiten sich die Baskets Oldenburg langsam aus dem Loch. Im Niedersachsen-Derby gegen Schlusslicht BG Göttingen erzielten die „Donnervögel“ so viele Punkte wie noch in dieser Saison – und gewannen mit 111:94 (54:53). Dank ganz besonderer Unterstützung…
Als sich die Ränge nach dem Punkte-Segen schon fast geleert hatte, fing die Dyn-Kameras ein, wie der Weihnachtsmann die Halle verließ!
Die Baskets hatten unter der Woche eine Klinik in Oldenburg besucht und kranken Kindern Geschenke gebracht. „Das war herz-erwärmend“, sagte Artur Konontsuk (24) berührt. Und die EWE Arena war fürs Weihnachtsspiel zum 34. Mal in Folge ausverkauft (6200 Fans). Drumherum gab’s Glühwein, Tombola und Festtags-Deko. Doch Geschenke bekamen zunächst nur die Gäste!
Weihnachtsmann bringt Oldenburg Sieg gegen Göttingen
Oldenburg verteidigte so halbherzig, dass Drijencic seine Basketball-Engel in der ersten Auszeit erinnerte: „Das ist kein All-Star-Spiel!“
Die Göttinger zeigten einmal mehr, dass sie sich seit dem Saisonstart deutlich verbessert haben. Im September waren die Veilchen schlicht nicht BBL-tauglich. Mittelweile ist das Team von Trainer Olivier Foucart (40) zumindest konkurrenzfähig. Und führte in einem offensiven Schlagabtausch im zweiten Viertel sogar schon mit bis zu 15 Punkten (48:33/15.).
Doch Drijencics zweite Auszeit („Wir sind nicht bereit für dieses Spiel!“) zeigte dann die erhoffte Wirkung. Die EWE Baskets legten einen 13:0-Lauf hin und übernahmen mit der Schluss-Sirene des zweiten Viertels zum ersten Mal seit der Anfangsphase wieder die Führung. Und gaben sie danach nicht wieder her. Jeder kleine Lauf der Gäste wurde sofort gekontert. Dazu leisteten sie sich praktisch keine Ballverluste mehr. Als die Göttinger dann am Ende keine Chance mehr sahen, zog Oldenburg davon.
Beste Werfer waren Konontsuk und Justin Jaworsky (25) mit je 24 Punkten. Center Norris Agbakoko (24): „Göttingen ist mit der richtigen Energie rausgekommen, wir vielleicht nicht so ganz. So ein Spiel kann dann auch schnell mal in die andere Richtung laufen. Die haben einen super Fight geliefert, über das ganze Spiel.“
„Mladens Coaching-Stil, ist den Spielern Freiheit zu geben und ihnen in der Offensive Entscheidungen zu überlassen. Ich denke, das sieht man auch in unserem Spiel. Natürlich ist noch Luft nach oben. Aber die Freiräume und Freiheit sieht man in unserem Spiel.“
Nach der Rückkehr ihres Kult-Trainers ist die Bilanz der Oldenburger nun mit zwei Siegen und zwei Niederlagen zumindest ausgeglichen. Göttingen bleibt auch zu Weihnachten Abstiegskandidat Nummer eins. Top-Scorer Tra Holder (29/25 Punkte): „Wir müssen einfach weitermachen und uns selbst in eine bessere Position bringen. Wir müssen einfach selbstbewusst und optimistisch bleiben und an uns glauben.“