Er war mit 14 tollen Paraden beim Sieg (33:21) gegen den TBV Lemgo Lippe wieder einer der besten Spieler der Füchse Berlin. Doch Torhüter Dejan Milosavljev (28) musste für diesen Erfolg heftige Schmerzen ertragen.
Es passierte in der 17. Minute: Der Berliner Keeper bekommt vom Lemgoer Jan Brosch einen Ball aus nur zwei Meter Entfernung mit rund 90 km/h mitten ins Gesicht.
Milosavljev geht zu Boden, rappelt sich auf, bekommt von Füchse-Physio Ben Kuntz kurz einen Eisbeutel ins Gesicht. Das war’s, weiter geht’s. Danach spielt der serbische Nationalspieler wie entfesselt, pariert insgesamt 14 Bälle.
Im US-Sport (z.B. Football und Eishockey) hätte Milosavljev nicht sofort weiterspielen dürfen, dort werden solche Kopftreffer erst genauer untersucht.
Handball-Torwart Dejan Milosavljev schlägt Kopftreffer-Alarm
Nach dem Spiel sagt Milosavljev zu SPORT BILD: „Es ist schon das vierte Mal in dieser Saison, dass ich einen Ball ins Gesicht bekomme – in der Champions League, gegen Wetzlar, gegen Hamburg und jetzt gegen Lemgo. Mir brummt danach immer ganz schön der Kopf, manchmal gibt es auch blaue Flecken im Gesicht. An der Stirn ist es am unangenehmsten.“
Und wie verkraftet Milosavljev die Gesichtstreffer? „Wenn wir gewinnen tut es nicht so weh. In der Kabine wird nachgeguckt, ob es mir gut geht, ins Krankenhaus musste ich noch nicht.“ Und das Schwergewicht im Füchse-Tor schiebt nach: „Es ist verrückt, früher habe ich nie Bälle ins Gesicht bekommen, erst seit ich bei den Füchsen bin, gefühlt schon 30 Mal an den Kopf.“
Milosavljev fügt schmunzelnd hinzu, sagt ironisch: „Ich weiß nicht, ob es an den vielen Kopftreffern liegt, dass ich jetzt häufiger Termine vergesse oder meine Sachen. Ist mir schon fünf-, sechsmal passiert. Mein Team und meine Frau beschweren sich schon.“
Seine schlimmsten Gesichtstreffer musste Dejan Milosavljev 2023 einstecken. Im Mai bekommt er damals im EHF-Cup-Halbfinale gegen Montpellier (35:29) einen Ball des Franzosen Kyllian Villeminot (25) mit über 100 km/h mitten auf die Stirn. Der Aufprall des Balles war so heftig, dass Milosavljev einen steifen Nacken bekam und fürs Finale fitgespritzt werden musste.
Nur drei Monate später trifft der Stuttgarter Kai Häfner (35) mit seiner linken Klebe und sogar mit Tempo 120 wieder das Gesicht von Milosavljev – diesmal trägt er eine Schürfwunde davon, zwei Tage später ist das ganze Gesicht grün und blau.
Unter die Latte!Spektakuläres Freiwurf-Tor von Andersson
Milosavljev über seinen knallharten Job im Füchse-Tor: „Das gehört zum Handball dazu, wenn wir die Punkte holen, ist es mir egal, wo ich den Ball abbekomme.“
Hart, härter – Milosavljev.