Die Staatsanwaltschaft wehrte sich am Montagmorgen gegen die Freilassung. Laut Staatsanwaltschaft hat K. in den vergangenen neun Monaten „keine Erklärung“ zu seiner mutmaßlichen Beteiligung an der Entführung eines 56-jährigen Mannes aus Hoofddorp abgegeben. Und Y. hatte laut OM „eine Regierolle“ bei der Entführung. Dies geht aus Nachrichten hervor, die auf seinem Telefon gefunden wurden, in denen er unter anderem aufgefordert hätte, dem Opfer die Augen zu verbinden.
Der Fall ist als „irrtümliche Entführung“ bekannt, weil die Entführer das Opfer mit jemand anderem verwechselten. Das Opfer aus Hoofddorp wurde am 5. August 2021 in der Nähe des Wohnboulevards Cruquius aus seinem Auto gezogen, in einen Bus geschoben und abtransportiert. Fünf Tage später wurde er von einem Auto in einem Wohngebiet in Delft verletzt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft entstand die Entführung offenbar aus einem Konflikt im kriminellen Umfeld und stand möglicherweise im Zusammenhang mit dem Abfangen von 1.899 Kilo Kokain im Hafen von Antwerpen.
Anforderungen
An die vorläufige Haftentlassung der beiden knüpft das Gericht eine Reihe von Auflagen, darunter ein Kontaktverbot zu den Mitangeklagten, eine Meldepflicht, ein ständiger Aufenthalt und die Zusammenarbeit bei der ambulanten Behandlung. „Ich möchte mein Leben in die Hand nehmen“, sagte K. am Montag zu seinem Freilassungswunsch. Der Mann aus Dordrecht habe ein Kind und könne zu seinem Arbeitgeber zurückkehren, argumentierte sein Anwalt.
Kurz nach der Entführung wurden K. und Y. in der Nähe des Vogelplein in Gouda zusammen mit vier weiteren Personen aus Rotterdam und Zwijndrecht festgenommen. Das Auto des Opfers wurde am 7. August in Gouda gefunden und enthielt die DNA des 26-jährigen Perry A. aus Delft, der seit Januar inhaftiert ist. Die nächsten Vorverhandlungen finden am 11. Juli vor dem Gericht in Haarlem und am 18. Juli vor dem Gericht in Alkmaar statt.