Zwei iranische Frauen wurden festgenommen, weil sie ihre Haare nicht bedeckt hatten, nachdem ein Mann sie mit Joghurt eingeschmiert hatte

1680420329 Zwei iranische Frauen wurden festgenommen weil sie ihre Haare nicht.7

Im Iran sind zwei Frauen festgenommen worden, nachdem sie von einem Mann mit Joghurt angegriffen worden waren, offenbar weil sie keinen Hijab (Kopftuch) trugen. Das berichtet der öffentlich-rechtliche britische Sender „BBC“.

Auf einem viralen Überwachungsvideo werden zwei Kundinnen von dem Mann angesprochen, der sie anspricht. Dann schnappt er sich etwas, das wie ein Becher Joghurt aus einem Regal aussieht, und wirft ihn empört über ihre Köpfe. Der Mann wird dann vom Ladenbesitzer aus dem Koffer herausgearbeitet.

Die iranische Justiz sagt, die beiden Frauen seien festgenommen worden, weil sie ihre Haare gezeigt hätten. Das ist illegal, wenn Sie eine Frau im Iran sind. Der Mann wurde auch wegen Störung der öffentlichen Ordnung festgenommen. Der Ladenbesitzer erhielt auch eine Warnung, dass er sich besser an die Regeln zur Verwendung des Kopftuchs halten sollte.

Demonstrationen

Die Verhaftungen folgen auf monatelange Proteste, die sich seit September nach dem Tod von Mahsa Amini in der Islamischen Republik ausgebreitet haben. Die 22-jährige Frau starb, nachdem sie von der Vizepolizei in der Hauptstadt Teheran festgenommen worden war, weil sie angeblich ihren Hijab „unangemessen“ trug.


Zitieren

Amnesty International warnt davor, dass sogar Kinder vom Regime gefoltert werden.

Seitdem gehen vor allem Frauen gegen die Kopftuchpflicht auf die Straße. Gerade in den Großstädten wird dieses Verbot oft nicht beachtet. Tausende Demonstranten wurden bereits festgenommen und vier Demonstranten wurden seit Dezember hingerichtet. Amnesty International warnt davor, dass sogar Kinder vom Regime gefoltert werden.

SEHEN. Verstörende Bilder zeigen, wie iranische Mädchen nach Giftangriff panisch aufkeuchen: „Ich will nicht sterben“

Die Razzia hat in der Bevölkerung für noch mehr Unzufriedenheit gesorgt. Bei den Protesten geht es also nicht mehr nur um die Kopftuchpflicht, sondern um die generelle Politik des theokratischen Regimes. Doch die Behörden geben vorerst nicht nach: In den vergangenen Wochen gingen Sicherheitskräfte nach neuen Demonstrationsaufrufen massenhaft auf die Straße.

Ultimatum

Hossein Ali Haji Deligani, ein Hardliner im iranischen Parlament, hat der Justiz sogar ein Ultimatum gestellt. Ihm zufolge müssen innerhalb von 48 Stunden Maßnahmen ergriffen werden, um den Regelverstößen ein Ende zu bereiten.

Am Samstag bekräftigte Präsident Ebrahim Raisi, dass iranische Frauen den Hidschab aus „religiöser Notwendigkeit“ tragen müssen. Raisi wurde mehrfach in einem Bericht der französischen Nachrichtenagentur ‚AFP‘ zitiert: „Der Hijab ist eine Rechtssache und seine Einhaltung ist obligatorisch“.



ttn-de-3

Schreibe einen Kommentar