Zusammengeschlagen, mit Farbe beschmiert und fast alle Haare abrasiert: Die russische Investigativjournalistin Elena Milashina wird in Tschetschenien besonders hart behandelt. Die Frau, die für die unabhängige Zeitung „Novaja Gazeta“ schreibt, ist für ihre Arbeit zu Menschenrechten bekannt. Sie brachte beispielsweise ans Licht, wie Schwule in Tschetschenien gefoltert und ermordet wurden.
SEHEN. Die russische Investigativjournalistin Elena Milashina wurde von maskierten Personen geschlagen. Sie war kahl rasiert und mit grüner Farbe beschmiert.
Milashina war nun in Grosny, um über den Prozess gegen Zarema Mousayeva zu berichten. Sie ist die Mutter des bekannten tschetschenischen Menschenrechtsaktivisten Abubakar Yangulbaev. Ein Richter verurteilte sie nun zu 5,5 Jahren Gefängnis, unter anderem wegen Betrugs. Sie selbst bestritt alle Vorwürfe.
Während der Fahrt vom Flughafen zum Gericht ging für Milashina und Aleksandr Nemov, den Anwalt, der Mousayeva verteidigte, etwas schief. Sie wurden von maskierten Männern mit Knüppeln angegriffen und verprügelt.
Nach Angaben der NGO Memorial erlitt Milashina schwere Kopfverletzungen und ihre Finger waren gebrochen. Außerdem verlor sie häufig das Bewusstsein. Ihr ganzer Körper ist mit blauen Flecken übersät. Nemov wurde mit einem Messer erstochen. Alle Dokumente auf ihren Telefonen wurden zerstört.
Das Foto zeigt, wie Milashina auf einer Krankenhaustrage beschmiert und heftig geschlagen wird. Ihre Arme sind mit einem Verband umwickelt, von ihren Haaren ist kaum noch etwas übrig. „Noyava Gazeta“ erhielt die Erlaubnis, sie unter diesen miserablen Bedingungen zu zeigen.
Im Jahr 2022 wurde Mousayeva aus ihrer Wohnung in Russland entführt. Anschließend wurde sie – in ihren Hausschuhen – in einen schwarzen Geländewagen geschoben und nach Tschetschenien gebracht. Die Außenwelt sah darin eine Vergeltungsmaßnahme des tschetschenischen Führers Ramsan Kadyrow. Schließlich seien ihre Söhne Abubakar und Ibragim Yangulbayev ihm gegenüber sehr kritisch gewesen. Kadyrow nannte Milashina daraufhin auch eine „terroristische Komplizin“, weil sie die Familie Jangulbajew unterstützte.
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