In Frankreich gibt es zunehmend Kritik am Vorgehen der Polizei bei den anhaltenden Rentenprotesten im Land. Menschenrechtsgruppen sagen, sie seien besorgt über das, was sie willkürliche oder präventive Verhaftungen und übermäßige Anwendung von Gewalt nennen.
Die französische Organisation Ligue des droits de l’Homme stellt fest, dass „das Demonstrationsrecht durch die unverhältnismäßige und gefährliche Anwendung von Gewalt untergraben wird“. Human Rights Watch sagt auch, es sei besorgt über die Polizeipraktiken. Es gibt Berichte, dass Studenten und Passanten festgenommen und Tränengas auf geschlossene Orte abgefeuert wurde.
Sicherheitsbeamte verteidigen das Vorgehen der Polizei. Sie argumentieren, dass es eine Reaktion auf gewalttätige Randalierer und anarchistische Gruppen gibt, die regelmäßig Demonstrationen infiltrieren, um Zusammenstöße zu provozieren. Präsident Emmanuel Macron verurteilte die Gewalt am Freitag und sagte, die Sicherheitsdienste hätten „vorbildlich“ gearbeitet.
In Frankreich finden seit Januar Demonstrationen gegen Rentenreformen statt, darunter auch die Anhebung des Rentenalters. Seit die Regierung letzte Woche die Reformen durchgesetzt hat, sind viele Demonstrationen in Unordnung geraten. Der Donnerstag war der gewalttätigste Tag seit Beginn der Protestwelle. Die Polizei nahm mehr als 450 Personen fest. Nach Angaben der Behörden wurden mehr als 400 Beamte verletzt.
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