Verbraucherschutzstaatssekretärin Eva De Bleeker (Open Vld) will Energieversorger zu mehr Transparenz bei ihren Vorauszahlungen und Tarifen zwingen. Auch die Erstellung der Schlussrechnung und eventueller Rückerstattungen muss schneller erfolgen. „Es steht außer Frage, dass Verbraucher Bank spielen und Energieversorgern zinslose Kredite geben, weil sie Monate auf ihre Rückzahlung warten müssen“, sagte De Bleeker am Donnerstag.
Die Zahl der Beschwerden beim Energieombudsmann steigt seit Oktober 2021. 2020 wurden 6.639 Beschwerden registriert, 2021 waren es 9.088, davon 4.018 im letzten Quartal. Für dieses Jahr steht der Zähler bereits bei 17.417 Beschwerden. Dabei geht es oft um Preise, aber auch um Zählerprobleme, den Abrechnungsprozess, Lieferantenwechsel und Zahlungsprobleme.
Schlussrechnungen
Eine konkrete Beschwerde, sagt Staatssekretär De Bleeker, sei, dass es lange dauere, bis die endgültige Rechnung erstellt und die mögliche Rückerstattung erfolgt sei. Jetzt will sie eingreifen. Wenn es auf De Bleeker ankommt, müssen die Lieferanten ihre endgültigen Abrechnungen innerhalb von 15 Tagen nach Übermittlung der Zählerstände abgeben und übermitteln. Geschieht dies nicht, muss der Verbraucher entschädigt werden.
Eine Rückerstattung sollte dann – sofern die Vorausrechnungen mehr als ausreichend sind – innerhalb von 30 Tagen nach Rechnungsdatum der Schlussabrechnung erfolgen. Mit den Schlussabrechnungen sollte auch ein Vorschussvorschlag eingereicht werden (außer bei Lieferantenwechsel oder -umzug). Dieser Vorschuss muss auf der Grundlage des tatsächlichen Verbrauchs in den letzten 12 Monaten berechnet werden.
Klarer
Eine Erhöhung des Vorschusses ist nur möglich, wenn eine Reihe von Bedingungen erfüllt sind. Beispielsweise muss ein Erhöhungsvorschlag den Kunden mindestens 30 Tage vor der nächsten Anzahlungsrechnung direkt und eindeutig mitgeteilt werden. „Ein Link zu einer Website reicht nicht aus“, sagt De Bleeker.
Darüber hinaus müssen Lieferanten laut De Bleeker alle ihre Tarifformeln klar und transparent auf ihrer Website angeben. Diese Formeln müssen leicht zu konsultieren und zu vergleichen sein. De Bleeker will, dass drei Klicks ausreichen.
Entscheidend ist, dass Energieversorger zeigen, welche Tarife sie verlangen und wie sie ihre Vorschüsse berechnen.
„In diesen schwierigen Zeiten sind Transparenz und korrekter Service äußerst wichtig. Deshalb ist es wichtig, dass Energieversorger zeigen, welche Tarife sie verwenden und wie sie ihre Vorschüsse berechnen“, sagt De Bleeker. „Ausgeschlossen ist jedenfalls, dass Verbraucher Bank spielen und Energieversorgern zinslose Kredite geben, weil sie Monate auf ihre Rückzahlung warten müssen.“
Digitales Messgerät
Abschließend fordert sie die Lieferanten auf, auch Kunden mit einem digitalen Zähler mehr Transparenz über den Einstandspreis pro Monat zu bieten. Eine Reihe von Anbietern muss ihren Kunden bereits die Wahl zwischen monatlichen Raten bieten oder weiterhin mit Vorschüssen arbeiten. De Bleeker ist der Ansicht, dass diese Lieferanten diese Wahl ihren Kunden besser bekannt machen sollten.
Siehe auch: The Big Money Survey: Monatliche Energierechnung erhöht
Siehe auch: Wie will die Politik unsere Energierechnung senken?
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