Wo ist die dringend benötigte Vision zur zirkulären Pflege?

Wo ist die dringend benoetigte Vision zur zirkulaeren Pflege


Mülltonnen im Haga-Krankenhaus in Den Haag in Koronazeit.Bild Marcel van den Bergh / de Volkskrant

Am kommenden Donnerstag unterzeichnet ein Großteil des Gesundheitswesens den neuen Green Deal Sustainable Healthcare 3.0. Diese wurde bereits von den Fachverbänden unterzeichnet. Der Green Deal formuliert progressive Ziele für eine nachhaltigere Gesundheitsversorgung. Beispielsweise muss das Gesundheitswesen seinen CO2-Ausstoß bis 2030 reduzieren2-Emissionen um mindestens 55 Prozent und das Gesundheitswesen muss bis 2026 zu mindestens 20 Prozent zirkulär sein. Und Nachhaltigkeit muss fester Bestandteil der Ausbildung von Gesundheitsfachkräften werden.

Über den Autor

Ilyes Makkor ist czum Nachhaltigkeitsbeauftragten ernannt im Dijklander Hospital in Nordholland.

2022 war ein hartes Jahr für Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen. Vor allem wegen knapper Margen und finanzieller Rückschläge durch Energiepreise. Wo die Bewegung schnell von unten geht und die Institutionalisierung von Nachhaltigkeit fordert, ist der finanzielle Spielraum der Krankenhäuser in diesem Jahr verflogen.

Süchtig

Im Jahr 2030 muss das Gesundheitswesen den Einsatz von fossilen, metallischen und mineralischen Rohstoffen um mindestens 50 Prozent reduzieren. Dies ist eine gewaltige Aufgabe, da der Gesundheitssektor in den letzten Jahren süchtig nach „sicherem“ Einwegkunststoff und -metall geworden ist. Im Gesundheitswesen werden beispielsweise Einwegscheren und teure Metallsägeblätter verwendet. Beide werden im Ausland hergestellt und nach einmaligem Gebrauch in den Niederlanden bei hoher Temperatur verbrannt.

In den letzten zwanzig Jahren wurde ein Terrorregime gegen die Wiederverwendung von Materialien geführt. Infolgedessen verwendet das Gesundheitswesen fast ausschließlich „Einweg“-Produkte. Im neuen Green Deal muss ihr Einsatz bis 2026 um mindestens 20 Prozent reduziert und durch nachhaltige, wiederverwendbare Produkte ersetzt werden. Hier gibt es noch einige Engpässe.

Zunächst einmal ist die Politik in den Krankenhäusern aus Sicht der Infektionsprävention zu konservativ. Viele Mitarbeiter im Gesundheitswesen erleben diese Politik als Hindernis für weitere Nachhaltigkeit. Eine Überarbeitung der Richtlinien und Arbeitsweise ist dringend erforderlich. Insbesondere die Gesetzgebung steht einer echten Zirkularität im Wege. Zum Beispiel ist es nicht erlaubt, recyceltes Material wiederzuverwenden.

Lukrativ

Zweitens ist die Materialversorgung durch Lieferanten nicht nachhaltig genug. Noch immer nehmen Hersteller Mehrwegprodukte vom Markt und bieten Einwegprodukte unter dem Deckmantel der Sicherheit an. Obwohl einige Anbieter teurere nachhaltige Instrumente anbieten, sehe ich immer noch wenige ernsthafte Versuche, das reguläre Sortiment nachhaltiger zu gestalten, und Nachhaltigkeit bleibt hauptsächlich eine lukrative Einnahmequelle.

Schließlich erfordert der Übergang zu einer nachhaltigen Pflege auch eine Investition in das Gesundheitswesen. In vielen Fällen lässt sich der Business Case für Mehrwegvarianten nicht abschließen und eine nachhaltige Pflege ist wirklich teurer.

Derzeit scheint es, dass Gesundheitseinrichtungen selbst für die Übergangsinvestitionen verantwortlich sind, die erforderlich sind, um von einem linearen zu einem zirkulären Geschäftsmodell überzugehen. Staat, Banken und Krankenkassen geben an, Nachhaltigkeit für wichtig zu halten, stellen dafür aber noch keine zusätzlichen finanziellen Mittel zur Verfügung. Ausgangspunkt ist, dass Pflege wirklich nicht teurer werden soll.

Restriktive Gesetzgebung

Da der finanzielle Spielraum im Gesundheitswesen begrenzt ist, müssen die Investitionen in die zirkuläre Gesundheitsversorgung wirklich stimmen. Das ist problematisch, weil eine Vision, wie die zirkuläre Versorgung im Jahr 2030 aussehen soll, noch zu fehlen scheint. Um zu verhindern, dass Krankenhäuser durch den Markt und restriktive Gesetze auseinandergespielt werden, muss geklärt werden, woran gearbeitet wird. Dies kann dann in eine Einkaufspolitik und eine entsprechende Vision auf der Grundlage von Qualitätsrahmen, z. B. zur Infektionsprävention, übersetzt werden.

Kurz gesagt, um Desinvestitionen vorzubeugen und wertvolle Zeit für Beschäftigte im Gesundheitswesen zu sparen, ist es sehr wichtig, in den kommenden Monaten an einer niederländischen Vision zur zirkulären Gesundheitsversorgung zu arbeiten. Das Endziel ist klar, eine Roadmap fehlt noch.

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