Wilders in der Regierung, das ist wohl das Beste, was dem neuen SP-Chef passieren konnte

Wilders in der Regierung das ist wohl das Beste was

Die SP läuft Gefahr, zu einer durch und durch frustrierten Partei zu werden. Und doch dürften sich in diesen Zeiten bald wieder Chancen für eine Partei ergeben, die so agiert.

Raoul du Pré

Als Emile Roemer vor sechs Jahren als SP-Chef abreiste, fiel oft das Wort „Frustration“: Eine Zeit lang schien er ein ernsthafter Kandidat für das Torentje zu sein, aber er machte einen Fehler und kam nie wieder in Schwung. Nicht die SP, sondern GroenLinks, D66 und die Partei für die Tiere profitierten vom enormen Niedergang der PvdA.

Lilian Marijnissen übernahm das Amt und Freund und Feind waren sich einig, dass es für sie große Wahlmöglichkeiten gäbe. Sie sind in den folgenden Jahren sicherlich nicht geschrumpft. Marijnissen erwies sich als begeisterte Rednerin, ihr Parteikollege Renske Leijten spielte eine führende Rolle bei der Aufdeckung der Missbräuche bei den Steuerbehörden, und als sich der Wahlkampf in diesem Jahr offenbar weitgehend um „soziale Sicherheit“ und Arbeitsmigration zu drehen schien, waren die SP-Mitglieder erfreut überrascht. auf.

Die Position der Zeitung wird im Volkskrant-Kommentar zum Ausdruck gebracht. Es ist das Ergebnis einer Diskussion zwischen den Kommentatoren und dem Chefredakteur.

Welche Partei hat in diesen Fragen schließlich die besseren Referenzen? Keine andere Fraktion war so direkt an so vielen Aktionen beteiligt, bei denen Lehrer, Polizisten, Krankenschwestern, Reinigungskräfte und Sicherheitskräfte auf ihre immer schlechter werdende finanzielle Situation aufmerksam machten. Keine Partei hat so viel Aufmerksamkeit auf die Misere der Flex-Arbeiter gelenkt. Wie viele drohende Umstrukturierungen oder Fabrikschließungen war die SP mit den roten Bannern vor Ort, bevor die Gewerkschaften eintrafen? Die SP war bereits vor fünfzehn Jahren besorgt über die miserable Existenz vieler Wanderarbeiter. Der Verfall öffentlicher Einrichtungen auf Bezirksebene war von Anfang an ein Grundpfeiler der SP.

Dennoch hat es nicht funktioniert. Marijnissen erlitt lediglich Wahlniederlagen. Und die Analyse war immer, dass im entscheidenden Moment ein anderer Politiker mit den dominanten Themen davonlief. Diesmal gelang es dem NSC von Pieter Omtzigt, Anspruch auf Sozialversicherung zu erheben. Arbeitsmigration ist nun erstmals zu einem ernstzunehmenden Diskussionsthema für die rechten Parteien geworden. Genau wie Roemer verbarg Marijnissen ihren Frust nicht: „Hallo, wo warst du die letzten Jahre?“

Doch auch sie muss gesehen haben, welche Wendung der Wahlkampf in den letzten Wochen genommen hat. Dabei ging es im weitesten Sinne fast ausschließlich um Einwanderung. Oft geht es auch um Asylbewerber. Und das ist eines der wenigen Themen, zu denen die SP keine klare Position hat, da die Partei von dem Streben nach internationaler Solidarität mit den Elenden dieser Erde und den Sorgen über die Folgen für die niederländischen Arbeiterviertel zerrissen ist wo die Partei gerne Wahlkampf macht. Marijnissen versuchte es kurz nach ihrem Amtsantritt kurz, als sie sagte, sie habe grundsätzlich keine Einwände gegen Einwanderungsabkommen mit afrikanischen Ländern. Es blieb in unseren eigenen Kreisen zu kontrovers, als dass wir uns umfassend dafür einsetzen könnten.

Tatsache ist, dass viele der Wähler, die einst für Vater Jan gestimmt haben, nun Zuflucht bei der PVV von Geert Wilders gesucht haben, die viele sozioökonomische SP-Positionen unkritisch kopiert hat. „Aber was tut Wilders wirklich für diese Wähler?“, heißt es seit Jahren in der SP.

Die PVV wird wohl noch eine Weile mitregieren müssen, um der SP bei dieser Frage eine mächtige Waffe in die Hand zu geben. Dann gibt es, genau wie zu Beginn von Marijnissen, immer noch viele Möglichkeiten.



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