Wer schneidet bei der Wahl am besten ab, der Mieter oder der Vermieter?

1700591543 Wer schneidet bei der Wahl am besten ab der Mieter


Soziale Mietwohnungen in Breda-Noord.Bild Marcel van den Bergh / de Volkskrant

Was will Hugo de Jonge mit dem privaten Vermietungssektor?

Der CDA-Minister will mit seinem Gesetzentwurf zur bezahlbaren Miete in die großen Mieterhöhungen im Privatsektor eingreifen. In diesem Teil des Mietangebots werden die Mieten durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Dies hat insbesondere in überlasteten Teilen des Wohnungsmarktes, etwa in Großstädten, zu einer Explosion der Mietpreise geführt.

De Jonge möchte die Wohnkosten der Mieter schützen. Die Miete muss zur Qualität des Hauses passen. Das Punktesystem des Sozialvermietungssektors soll auch für den privaten Vermietungssektor verbindlich werden. Je weniger Punkte ein Haus erhält, desto niedriger ist die maximale Miete. Abhängig unter anderem von der Fläche und Lage der Wohnung sollte die maximale Miete 1.123 Euro pro Monat nicht überschreiten.

Guter Plan für Mieter, oder?

Sollte der Gesetzentwurf angenommen werden, wird die Miete von schätzungsweise mehr als 300.000 Wohnungen um durchschnittlich 190 Euro pro Monat nach unten angepasst. In den teuersten Gegenden könnte der Preisverfall sogar noch deutlich höher ausfallen. Das ist für die jeweiligen Mieter tatsächlich sehr angenehm.

Über den Autor
Marc van den Eerenbeemt ist Wirtschaftsredakteur für de Volkskrant und schreibt unter anderem über den Wohnungsmarkt und Immobilien.

Was ist die Kritik am Staatsrat?

Es sei verständlich, meint der Staatsrat, dass der Minister die Mieter besser vor überhöhten Mieten schützen wolle. Derzeit ist die Nachfrage in den Großstädten so groß, dass Wohnungssuchende sich bei der Miete teilweise sogar gegenseitig überbieten.

Das Beratungsgremium der Regierung und des Repräsentantenhauses sieht jedoch auch eine große Bedeutung im Wachstum des mittleren Mietsektors. Schließlich gilt es als Schmiermittel des Wohnungsmarktes. Wenn viele private Mietobjekte verfügbar wären, würden Vereinsimmobilien früher verfügbar sein. Auch immer mehr Senioren möchten ihr großzügiges Eigenheim aufgeben. Darüber hinaus besteht eine große wirtschaftliche Bedeutung. Der Umzug zur Arbeit wird einfacher, ebenso wie die Unterbringung von Wanderarbeitern.

Minister De Jonge berücksichtigt nicht ausreichend das Risiko, dass Wohninvestoren ihre Mietobjekte verkaufen, wenn die Mieteinnahmen sinken. Laut Rat könnte eine Gesetzesänderung zu einem „sehr begrenzten“ Wachstum der Zahl der Wohnungen mit mittlerem Mietpreis, aber auch zu einem prognostizierten Rückgang des privaten Mietsektors insgesamt führen.

Dies würde dazu führen, dass der Wohnungsmarkt noch „geschlossener“ würde. Ebenso wie im sozialen Bereich würden Mieter im günstigeren Teil des privaten Sektors mangels bezahlbarer Alternativen bald länger in ihren Wohnungen bleiben. Nach Angaben des Rates sieht der Gesetzentwurf beispielsweise einen einmaligen Vorteil für eine begrenzte Gruppe von Mietern vor. Die verbleibenden Mietobjekte im privaten Sektor werden noch knapper und damit teurer.

Viele Neubauvorhaben wurden aufgrund der Kombination aus gestiegenen Zinsen und Baukosten sowie dem beabsichtigten Rückgang der Mieteinnahmen bereits auf Eis gelegt. Der Staatsrat findet dies besorgniserregend. Neubauten sind ein wichtiger Teil der Lösung des Wohnungsmangels. Es sollte nicht verlangsamt werden.

Was sagen Wohninvestoren und Entwickler?

Sie erleben, wie ein großer Teil ihrer Einnahmen verschwindet und damit auch der Wert ihrer Immobilien. Sie sind nur dann bereit, einer Mietregulierung zuzustimmen, wenn der Minister ihnen in anderen Bereichen erhebliche Zugeständnisse macht. So soll etwa seine Erhöhung der Grunderwerbsteuer auf Wohneigentum für Anleger von 2 auf 10,4 Prozent weitgehend rückgängig gemacht werden. Minister De Jonge hat kürzlich versprochen, dass für Neubauten im mittleren Preissegment eine zusätzliche Miete von 10 statt 5 Prozent erhoben werden darf.

Wird die Mietregulierung die Wahlen überleben? Was wollen die politischen Parteien?

CDA, D66 und PvdA-Groen Links wollen schnell eine Mietregulierung einführen. Letzterem zufolge solle „die Macht der Anleger und Pfandleiher“ eingeschränkt werden. NSC befürwortet ebenfalls eine Regulierung, allerdings mit mehr Spielraum für die Rendite der Vermieter. Parteien wie VVD, BBB und BVNL (des Vermieters Wybren van Haga) plädieren für die Beibehaltung des freien Marktes. Eine hohe Rendite biete ihnen zufolge die beste Garantie für mehr Neubauten, auch Mietobjekte.



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