Wasserball in Trauer: Abschied vom ehemaligen italienischen Spieler Giustolisi

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Als Opfer eines Tumors war er 53 Jahre alt: Er gewann 1995 europäisches Gold und 1996 olympische Bronze, gewann mit Posillipo und Pro Recco die Champions League, wurde dann Psychologe und arbeitete in Brescia

Ein Baronet vom Feld, ein Kämpfer im Wasser. Das war Luca Giustolisi, zu der Zeit, als er spielte. Ein Tumor hat ihn im Alter von nur 53 Jahren auf grausame Weise von uns genommen (sein gesundheitlicher Zustand hatte sich schon seit einiger Zeit verschlechtert), und uns bleibt die Erinnerung an seine stets höfliche Art sowie an seine vielen Siege: Bronze beim Weltmeisterschaftsturnier 1996 Olympia in Atlanta, Gold ein Jahr zuvor bei der Europameisterschaft in Wien. Er hatte offensichtlich ein besonderes Gespür für Europa, auch wenn man bedenkt, dass er 1996 mit der Roma den Pokal der Pokalsieger gewann und 1998 bzw. 2003 mit Posillipo und Pro Recco die Champions League gewann. Er war ein lebhafter und geschätzter Stürmer. In der Hauptstadt war er Begleiter von Sandro Campagna, dem Trainer von Settebello.

DAS PROFIL

Der aus Triest stammende Luca, Sohn eines Künstlers (Vater Giuseppe war internationaler Schiedsrichter und Bundesrat), war nach seiner Pensionierung Manager in seiner Stadt, Trainer von Nervi, technischer Direktor in Turin und trat schließlich im Februar dieses Jahres dem Brescia-Team bei als psychologischer Berater. Das war zu seinem geliebten Beruf geworden (er schloss mit 110 cum laude ab), den er mit Liebe und absoluter Hingabe ausübte und an unzähligen Kursen teilnahm. Er wurde Ehrenrichter des Jugendgerichts Triest. „Ich habe es immer geliebt, verborgene Wahrheiten zu entdecken, zu enthüllen und auf Dimensionen zuzugreifen, die noch unerforscht, aber voller Bedeutung und Möglichkeiten sind, und zu versuchen, die Begegnung mit uns selbst und mit anderen rein zu machen.“ Das Bewusstsein dafür, was wir sind, bringt uns der Freude, die wir suchen, näher. Jedes Gespräch mit ihm war eine besondere Bereicherung. Gillo entstand aus seiner Verbindung mit der Sopranistin Anna Caterina Antonacci. Giustolisi schrieb gern, er hatte eine Leidenschaft für den Journalismus. Und er hatte sein politisches Engagement nie verheimlicht („Aber ich mag keinen Fanatismus und keine Exzesse“): Er hatte viele Plakate von Che Guevara und einige historische Seiten von L’Unità. Er hatte genaue Referenzen, wie Berlinguer. Und stolze sizilianische Herkunft: Sein Großvater aus Enna wurde durch die faschistische Repression ins Exil geschickt.



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