„Es ist zu früh.“ „Ich würde gerne, aber sie sind zu teuer.“ Die vom ANWB im vergangenen Jahr durchgeführten Straßeninterviews geben einen guten Eindruck davon, wie die Menschen über den Kauf eines Elektroautos denken. Trotz des jüngsten starken Wachstums sind nur knapp 5 Prozent der Fahrzeugflotte in den Niederlanden immer noch elektrisch, die meisten davon Leasingautos. Der Telegraph steigerte die Begeisterung seiner Leser nicht, als er Ende August berichtete: ‚Plug-Treiber sind jetzt teurer.‘
„Dennoch ist ein Elektroauto immer noch billiger, wenn man alle Kosten einbezieht“, sagt Mariken Stolk, Expertin für nachhaltige Mobilität, von der Informationsorganisation Milieu Centraal. Es geht dann um die Eigentumsgesamtkosten: nicht nur die Anschaffung, sondern auch Wartungs-, Kraftstoff- oder Ladekosten, Steuern, Versicherungen und Abschreibungen. „Im Januar haben wir unsere Berechnung aktualisiert und dann betrug der Benzinpreis für 95 Euro 1,95 Euro (jetzt beträgt die unverbindliche Preisempfehlung 2,11 Euro, rot.).‘ Ein neu gekaufter Benziner, der durchschnittlich 15.000 Kilometer pro Jahr fährt, kostet dann über einen Zeitraum von vier Jahren 700 Euro im Monat, gegenüber 660 Euro für ein Elektroauto. „Wer das E-Auto nicht kauft, sondern privat leaset, kommt am Ende sogar noch günstiger weg: 640 Euro im Monat.“ Milieu Centraal, sagt Stolk, stimme die Berechnungen mit dem ANWB ab, damit sie breite Anerkennung finden.
Kippmoment
Autospezialist Menno Neeteson vom ANWB konkretisiert den Kostenvergleich mit dem Autokostentool: Der beliebte Elektro-Volkswagen ID.3 tritt gegen zwei Versionen des Volkswagen Golf im gleichen Mittelklassesegment an: ein Plug-in-Hybrid (mit Stecker) mit einem 1,4-Liter-Motor und ein „Einstiegs“-Benzinauto mit einem 1,0-Motor. Neeteson rechnet mit fünf Jahren Fahrzeit und durchschnittlich 10.000 Kilometern pro Jahr.
Allerdings sei der Vergleich durch die stark gestiegenen Stromkosten schwieriger geworden, berichtet er. Dabei macht es einen großen Unterschied, ob Sie das Elektroauto mit Strom aus der eigenen Solaranlage oder zu Hause mit Netzstrom aus einem frisch abgeschlossenen Energievertrag laden. Nur in letzterem, was nicht sehr häufig vorkommt Der Telegraph gleich. Deshalb verwendet Neeteson verschiedene Szenarien für das Laden zu Hause, das im Kostentool am meisten zählt (60 Prozent im Vergleich zu 30 Prozent an der öffentlichen Ladestation und 10 Prozent am Schnelllader). Auch in dieser differenzierten Rechnung schneidet das Elektroauto meist am günstigsten ab: 535 bis 630 Euro im Monat gegenüber 595 Euro für den Einsteiger-Golf. Für den Hybrid-Golf verlieren Sie monatlich zwischen 560 und 685 Euro.
‚Es Wendepunkt Wo Elektro billiger als Benzin wurde, kam letztes Jahr“, sagt Neeteson. Insbesondere die Betriebskosten des Autos wirken sich negativ auf das Benzinauto aus. Das Aufladen ist in der Regel günstiger als das Tanken mit Benzin. Die Reifen eines schwereren Elektroautos verschleißen zwar schneller, aber der ID.3 ist günstiger im Unterhalt: Ein Elektromotor lässt sich einfacher zusammenbauen als ein Verbrennungsmotor mit mehr als zweihundert rotierenden Teilen. Auch steuerlich sind Sie mit einem Elektroauto günstiger: Bis 2025 ist es von der Kfz-Steuer befreit, um das elektrische Fahren zu fördern.
Krug ist leer
„Auch die Anschaffungskosten rücken immer näher zusammen“, sagt der ANWB-Experte. Nicht, dass die Preise für ein Elektroauto spektakulär fallen. „Aber ein neues Benzinauto ist immer teurer geworden, wegen der ganzen Technologie, die nötig ist, um die europäischen Abgasnormen zu erfüllen. Ein Einsteiger-Golf kostet heute 36.000 Euro, vor zehn Jahren waren es noch 25.000 Euro.“
Und dann rechnet das Autokostentool des ANWB noch nicht einmal mit der bis 2025 zu vergebenden staatlichen Anschaffungsprämie. Im Moment sind es 3.350 Euro – obwohl der Topf für dieses Jahr seit Juni leer ist.
Auch eine weitere Hürde für den Einstieg ins E-Auto scheint zu verschwinden. Die berüchtigte „Batteriedegradation“, die Kapazitätsminderung, ist in der Praxis gar nicht so schlimm. Eine Studie unter Teslas ergab, dass bei 250.000 Kilometern auf dem Tacho noch durchschnittlich 90 Prozent der Kapazität zur Verfügung stehen. Neeteson: „In Bezug auf die Abschreibung gibt es heutzutage kaum einen Unterschied zwischen Benzinautos und Elektroautos.“ Und das könnte in den kommenden Jahren noch stärker zugunsten des Elektroautos kippen: ab 2035 In der EU dürfen keine neuen Autos mit Verbrennungsmotor verkauft werden, und das wirft zweifellos seine Schatten voraus.
Die Wahl scheint also ziemlich einfach zu sein, außer für eingefleischte Benzinköpfe der ohne Benzingeruch nicht leben kann. Die neusten E-Autos fahren aufgeladen immer weiter und ziehen sogar noch ein Wohnwagen mit Leichtigkeit. Aber ein Elektroauto mit einer ordentlichen Reichweite von etwa 300 Kilometern kostet immer noch mindestens 30.000 Euro, ein Betrag, den nicht jeder so auf den Tisch legt. Auch der Gebrauchtmarkt für Elektroautos zieht laut ANWB nun an. „Der Subventionstopf für Gebrauchtwagen ist erstmals überzeichnet“, sagt Neeteson.
Second-Hand ist wirklich eine Alternative geworden. Vorausgesetzt, es handelt sich um einen jungen Anlass, denn mit dem Elektroauto der ersten Generation kommt man nicht viel weiter als 100 Kilometer – mit Ausnahme von Teslas. Privates Leasing ist eine interessante Option für diejenigen, die nicht viele Kilometer fahren. Oder man kratzt sein ganzes Erspartes zusammen und kauft sich trotzdem ein neues. In 7 bis 8 Jahren können Sie es für einen netten Betrag an Autofahrer ausgeben, die denken, dass es noch „zu früh“ ist.
Auch grüner
Dafür ist das Elektroauto auch besser geeignet Klima, Luftqualität und Lärmpegel in unserer Umwelt. Größter Schwachpunkt aus Umweltsicht bleibt laut Milieu Centraal die Rohstoffgewinnung für die Batterie. Aber: „Jedes sauberere Auto hilft“, sagt Mariken Stolk. „Auch wenn Sie ein Benzinauto fahren, das noch gut funktioniert, ist es für die Umwelt sinnvoll, es einzutauschen.“