Der VVD-Chef wandte sich im Namen von Uber an Minister, Spitzenbeamte und Premierminister Mark Rutte. Das milliardenschwere Unternehmen wollte über Kroes Einfluss auf die Taxigesetzgebung und eine strafrechtliche Ermittlung gegen Uber nehmen. Das geht aus den Uber Files hervor, mehr als 124.000 interne Uber-Dokumente. Diese Dokumente wurden The Guardian zugespielt, der sie mit dem Journalistenkollektiv ICIJ teilte.
Das Leck enthält Unternehmensdokumente, E-Mails, Besprechungsprotokolle, Memos und Sofortnachrichten. In den Niederlanden führten unter anderem Platform Investico, Trouw und Het Financieele Dagblad Recherchen zu den Uber-Akten durch.
Professor für Integritätsfragen Christoph Demmke spricht gegenüber Investico von einem „klaren Fall eines Interessenkonflikts“. In einer Antwort teilt Kroes derselben Plattform mit, dass sie eine sogenannte Abkühlungsphase eingehalten habe und dass sie vor ihrer Ernennung bei Uber im Jahr 2016 keine formelle oder informelle Rolle in der Gruppe innehatte.