Von der Leyen hält die vorerst letzte „Thronrede“ der EU vor dem Wahlkampf

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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hält ihre vorerst letzte „Thronrede“. Die Frage ist, ob sie sich auf eine Moderation ihres „grünen“ Kurses vorbereitet und ob sie die Aufnahme neuer Mitgliedstaaten beschleunigen will.

Das europäische politische Jahr beginnt traditionell mit der sogenannten Lage der Europäischen Union vom Vorsitzenden der Kommission. Allerdings ist dieses Jahr mittlerweile relativ kurz: Anfang Juni finden Europawahlen statt und der Wahlkampf scheint bereits in vollem Gange zu sein. So distanzieren sich von der Leyens eigene Christdemokraten im Europaparlament zunehmend von ihrer Klimapolitik. Dies geschehe zu schnell, beklagen sie, zum Entsetzen der anderen Mittelparteien, mit denen sie bisher zusammengearbeitet haben.

Von der Leyen werde an ihren grünen Idealen festhalten, sagen Insider, die die Rede bereits gesehen haben. Ihr Ton wird wahrscheinlich anders sein. Die meisten Klimagesetze sind inzwischen verabschiedet, jetzt geht es um die Umsetzung. Und Unternehmen und Bürger sollten dabei besser einbezogen werden, meint sie laut einer hochrangigen EU-Quelle. Sonst wird daraus nichts.

Ukraine

Ein zweites wichtiges Thema erfordert von der Leyen noch mehr Vorsicht. Die durch den Krieg gegen die Ukraine aufgeweckte EU bereitet sich zum ersten Mal seit Jahren auf eine mögliche große Gruppe neuer Mitglieder vor. Einige Mitgliedstaaten würden beispielsweise den Beitritt der Ukraine lieber heute als morgen sehen. Mehrere EU-Staats- und Regierungschefs möchten einen Termin festlegen, um den potenziellen Mitgliedern Sicherheit zu geben.

Allerdings müssen diese Kandidatenländer zunächst sicherstellen, dass sie in die Union passen, betont von der Leyen Insidern zufolge weiterhin. Einen Termin nennt sie ausdrücklich nicht. Kein politischer Begünstigungsfaktor, aber der Erfolg auf dem europäischen „Integrationskurs“ müsse ihrer Meinung nach zählen.

Zu ihrer eigenen Zukunft wird von der Leyen bei ihrer Rede im Europaparlament in Straßburg am Mittwochmorgen überhaupt nichts sagen. An einer zweiten Amtszeit als Ausschussvorsitzender – und damit an fünf weiteren „Speeren vom Thron“ – arbeitet der 64-jährige Deutsche, so das hartnäckige Gerücht, im Stillen.

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