Vingegaard zieht nach Machtdemonstration Jumbo-Visma zur Tour de France

Vingegaard zieht nach Machtdemonstration Jumbo Visma zur Tour de France

Von der Abfahrt wurde es wieder von – natürlich – Wout van Aert angegriffen. Mikkel Bjerg, unter anderem, wurde hinten freigelassen. Der Däne trieb das Peloton am Mittwoch in den Bergen in Stücke und schien sich für seine Mühen büßen zu müssen.

Schließlich fuhr eine große Gruppe davon, deren Zusammensetzung sich auf dem Col d’Ausbisque ständig änderte. Bauke Mollema, Dylan van Baarle, Van Aert und andere fuhren von vorne, genau wie Giulio Ciccone. Der Italiener war ohne Simon Geschke, den Träger des gepunkteten Trikots, in der Spitzengruppe und konnte dank seines Teamkollegen Mollema einen Treffer landen. Der Niederländer schleppte sich vor der von Ciccone beschäftigten Flüchtlingsgruppe ordentlich vor.

Der Rennfahrer, der bereits beim Giro 2019 das Bergtrikot gewann, bestieg als Erster den Col d’Ausbisque und brachte den Ciconne bis auf drei Punkte an Geschke heran. Der Deutsche hatte mit seinem Team Cofidis in der Anfangsphase stark an Kraft verloren, verpasste aber den Anschluss, woraufhin er im hinteren Bereich des Spiels landete.

Pogacar eröffnet Angriff

Beim zweiten großen Anstieg des Tages, dem Col de Spandelles, führte Brandon McNulty die Gruppe wieder an. Der amerikanische Teamkollege von Pogacar trieb am Mittwoch das gesamte Peloton in Stücke und versuchte, den gleichen Trick zu wiederholen. Sein Zug war diesmal viel kürzer, da Pogacar bald den Angriff eröffnete. Vingegaard war der einzige, der dem entfesselten Slowenen folgte, obwohl der Rest immer wieder zurückkam, wenn er das Tempo reduzierte. Als das nach der vierten Attacke passierte, Geraint Thomas abhob, beschloss Vingegaard, nicht sofort auf die Nummer drei der Gesamtwertung zu reagieren. Bei der Attacke von Pogacar musste der Däne zunächst einige Meter nachlassen, war am Ende aber schnell wieder im Steuer seines großen Herausforderers.

In der Spitzengruppe löste sich Van Aert auf denselben Kilometern auf und Ciccone konnte nicht mitfahren. Thibaut Pinot und Daniel Martinez folgten. Pinot war somit in der Lage, sich das Bergtrikot zu schnappen, kam aber nicht an Van Aert und Martinez vorbei.

Val Pogacar

Pogacar konnte Vingegaard bergauf nicht befreien, aber bergab hätte er es fast geschafft. Der Däne rutschte aus, blieb aber wie durch ein Wunder aufrecht. Pogacar gelang dies wenige Augenblicke später nicht. Er hat einen Schieber gemacht. Der Trikotträger verzichtete auf eine Weiterfahrt und wartete auf seinen angeschlagenen Herausforderer. Dadurch verloren sie Zeit auf das Führungstrio, wodurch die Chancen auf den Etappensieg stiegen.

Auf Hautacam kam der erste Angriff mit den Spitzenreitern. Van Aert warf mit seiner Attacke Pinot über Bord, Martinez wollte sich aber noch nicht beugen. Knapp eine Minute dahinter fuhr sein Teamkollege Sepp Kuss in Vingegaards Diensten so schnell, dass nur die Gelb-Weißen Träger folgen konnten. Die drei schlossen sich dem führenden Duo an, woraufhin Martinez und Kuss sofort losließen. Van Aert benutzte ein Henkertempo, dem selbst Pogacar nicht folgen konnte. Der Träger des Grünen Trikots warf den zweifachen Tour-Sieger über Bord. Vingegaard machte sich dann alleine auf den Weg zu seinem zweiten Etappensieg und fuhr weit weg von Pogacar. Van Aert wurde Dritter.



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