Vier Personen an Bord haben ein vermisstes japanisches Ausflugsboot aus eisigem Wasser gefunden

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Die japanische Küstenwache hat am Samstag westlich des Naturschutzgebiets Shiretoko nahe der Nordinsel Hokkaido vier Menschen auf einem Ausflugsboot gerettet, das in Schwierigkeiten geraten war. Sie seien am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit) bewusstlos im eiskalten Wasser gefunden worden, berichteten lokale Medien. Von den anderen 22 Personen an Bord und dem Boot selbst fehlt noch immer jede Spur.

An Bord waren 24 Passagiere, darunter zwei Kinder, sowie der Kapitän und ein Besatzungsmitglied. Alle trugen Schwimmwesten. Die ganze Nacht verbrachten die Retter damit, in dem nur zwei bis drei Grad Celsius warmen Wasser aus der Luft und per Boot nach Überlebenden zu suchen.

Der Kapitän meldete am Samstag gegen Mittag, das Schiff habe Schlagseite und drohe zu sinken. Danach gab es keinen Funkkontakt mehr. Laut Behörden in der nahe gelegenen Stadt Shari waren die Wellen in diesem Teil des Ochotskischen Meeres hoch. Aufgrund der rauen See kehrten viele Fischerboote am Samstag früh in den Hafen zurück. Der Wetterdienst hatte vor einem nahenden Tiefdruckgebiet mit zunehmendem Wind gewarnt.

Ein Hubschrauber und Patrouillenboote eilten zur Rettung zum angegebenen Ort in der Nähe der Shiretoko-Halbinsel, einem von der UNESCO anerkannten Naturschutzgebiet. Laut dem japanischen öffentlich-rechtlichen Sender „NHK“ teilte der Besatzung mit, dass der Bug ihres Bootes Wasser mache und der Rumpf dadurch etwa 30 Grad geneigt sei und sinke. Danach brach der Kontakt zu den Besatzungsmitgliedern ab. Suchhubschrauber trafen erst vier Stunden nach dem Notruf in der Gegend ein.

Über die Nationalität der Touristen ist nichts bekannt.


Treibeis

Laut Mainichi Shimbun, einer der führenden Zeitungen Japans, segelte das Boot vor den Kashuni-Fällen, einem berühmten Aussichtspunkt nahe der Spitze der Halbinsel, als die Küstenwache den Notruf erhielt. Laut Website des Betreibers bietet das Boot Platz für bis zu 65 Personen.

Der Shiretoko-Nationalpark liegt auf der Halbinsel im Nordosten von Hokkaido, der nördlichsten der vier Hauptinseln Japans, und ist als beliebtes Ziel für die Beobachtung von Treibeis bekannt. Er wurde 2005 zum Weltkulturerbe erklärt und ist Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten.

Die Shiretoko-Halbinsel im Nordosten von Hokkaido.
Die Shiretoko-Halbinsel im Nordosten von Hokkaido. © GoogleMaps

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