Gazprom stellt ab Dienstag die Erdgaslieferungen an GasTerra ein. Der niederländische Gashändler, der unter anderem Shell, Esso Nederland und dem niederländischen Staat gehört, weigert sich, in Rubel zu zahlen, wie es die Russen wollen.
Greenhouse Horticulture Netherlands warnt davor, dass ab Dienstag bereits etwa die Hälfte der niederländischen Gärtner mit höheren Preisen rechnen müssen, da sie mit Tagespreisen für Gas arbeiten. Aufgrund des Verschwindens von russischem Gas werden die Tagespreise höher sein, schätzt die Organisation. Dies betrifft etwa 1500 Gewächshausgärtner.
Nächsten Sommer
Für den nächsten Sommer macht sich die Organisation noch keine Gedanken: „Der Vorrat ist jetzt ausreichend. Wir rechnen nicht damit, dass der Gewächshausgartenbau in diesem Sommer auf Probleme stoßen wird“, antwortet eine Sprecherin der Gartenbauorganisation. Nach dem 1. Oktober, wenn der aktuelle Vertrag von GasTerra mit Gazprom über die Lieferung von 2 Milliarden Kubikmetern Gas ausläuft, erwartet Greenhouse Horticulture Netherlands, dass GasTerra ein Backup hat. Davon hat die Organisation noch nichts gehört. GasTerra selbst gab am Montag bekannt, die Gasmenge aus dem Gazprom-Vertrag auf dem Gasmarkt in Amsterdam gekauft zu haben. GasTerra wollte den aktuell auslaufenden Vertrag nicht verlängern.
VNO-NCW sagt, dass es die möglichen Folgen des Verschwindens von russischem Gas mit den Mitgliedern und der Regierung untersucht. Laut VNO-NCW wird der Schritt von Gazprom die Sicherheit der Gasversorgung in Zukunft unter Druck setzen. „Es unterstreicht, dass die Niederlande weiter an Alternativen arbeiten müssen, beispielsweise durch die Gewinnung von Gas aus kleinen Feldern und die Verwendung von verflüssigtem Erdgas (LNG) und die Beschleunigung der Nachhaltigkeit“, so der Arbeitgeberverband.
Der Gewächshausgartenbau in den Niederlanden bittet das Kabinett seit einiger Zeit um Lösungen für die stark gestiegenen Energiepreise in der Branche, hat aber bisher nichts davon gehört. Beispielsweise seien Projekte zur Verbesserung der Nachhaltigkeit aufgrund stark steigender Preise in Schwierigkeiten geraten, warnte die Organisation zuvor. „Wir haben Angst vor dem Sturz. Wir hoffen, dass Den Haag etwas unternimmt und warten noch auf eine gute Lösung.