Viel Wind und Sonne drücken die Strompreise für eine Weile unter Null

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Am Sonntagnachmittag drücken viel Sonne und Wind die Strompreise am Großhandelsmarkt unter Null. Ein paar Stunden später ist Strom wieder teuer.

Händler am Stromgroßhandelsmarkt müssen sich am Sonntag mit einem sehr volatilen Markt auseinandersetzen. In der Nacht zum Samstag und am Sonntagmorgen weht ziemlich viel Wind, während für Sonntagnachmittag viel Sonne vorhergesagt wird. Dadurch wird viel erneuerbare Energie erzeugt. Zu bestimmten Zeiten wird mehr Energie produziert als wir selbst verbrauchen, vor allem weil sonntags weniger Strom nachgefragt wird. Es wird viel Strom in die Nachbarländer exportiert, aber auch diese Exportkapazität hat ihre Grenzen.

Ergebnis: Auf dem Kurzzeitmarkt gelten am Sonntag zwischen 10 und 16 Uhr negative Strompreise. Die Preise sinken auf -100 Euro pro Magewattstunde. Große Unternehmen werden dann für den Strombezug bezahlt.

Auch heute/Samstag gelten negative Strompreise, jedoch nicht so extrem wie am Sonntag. Händlern zufolge ist dies ein typisches Phänomen für das Frühjahr. Dann gibt es mehr Wind als in anderen Perioden. Im Sommer beispielsweise weht der Wind deutlich weniger stark.

Wenige Stunden später sind die Negativpreise bereits wieder vorbei. Am Sonntag um 19 Uhr müssen knapp 200 Euro pro Megawattstunde bezahlt werden. Schließlich ist der Wind dann ebenso verschwunden wie die Sonne, sodass Strom wieder mit fossilen Kraftwerken erzeugt werden muss, die mit sehr teurem Gas befeuert werden.

Der normale Verbraucher wird die negativen Strompreise nicht bemerken. Längerfristig überwiegt nach wie vor die Knappheit, was seit mehr als sechs Monaten zu historisch hohen Energiepreisen auf dem Verbrauchermarkt führt.



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