Eine 42-jährige Frau serbischer Herkunft wurde heute Morgen in Vicenza auf offener Straße von ihrem Ex-Partner erschossen. Der Mann ist auf der Flucht. Der Mord ereignete sich im Stadtteil Gogna, einem Gebiet am Stadtrand von Vicenza, am Fuße der Berici-Hügel. Die Frau hatte gerade ihre beiden Kinder zur Schule begleitet und war mit dem Auto zurück in die Via Vigolo gefahren. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler begann der ebenfalls serbischstämmige Ex-Mann, mit dem das Opfer möglicherweise verabredet war, zu schießen, während die Frau noch im Auto saß.
Damit sind in Italien seit Anfang des Jahres bereits 24 Femizide begangen worden, wie aus den auf der Website femicidioitalia.info gemeldeten Daten hervorgeht. 2021 waren es 62.
Die Fahndung nach dem Mörder erstreckt sich über die gesamte Provinz Vicenza und auf die Direktrix der nahe gelegenen Eisenbahn und der Autobahn A4. Die Agenten des Polizeipräsidiums von Vicenza, der Eisenbahnpolizei und der Carabinieri sind an den Operationen beteiligt.
Aus ersten Ermittlungen ging hervor, dass gegen den Ex-Partner 2019 ein Annäherungsverbot ergangen war. Die Leiche der Frau wurde auf dem Asphalt in der Nähe des Autos gefunden, mit dem sie am Tatort angekommen war, vielleicht für einen Termin mit dem Mörder. Einige Anwohner sagten Reportern, sie hätten sechs Schüsse gehört. Die Ermittler rekonstruieren die Bewegungen der Frau, die angeblich in einigen Häusern der Umgebung Hausarbeit leistet.