„Vandalismus“: Empörung über Pläne zum Austausch der Fenster von Notre-Dame

Während eines Besuchs in der Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert in diesem Monat kündigte Macron an, dass die Fenster in sechs der sieben Kapellen im Südschiff entfernt und durch zeitgenössische Buntglasfenster ersetzt würden, die in einem Wettbewerb ausgewählt wurden. Berichten zufolge hat der Erzbischof selbst diese Idee vorgeschlagen. Die Entwürfe der neuen Buntglasfenster würden im Rahmen eines Wettbewerbs ausgewählt.

Kritiker sagen, dass „die Änderung die architektonische Harmonie zerstören würde“. Sie wollen, dass die betroffenen sechs Fenster, die bei dem Brand 2019 nicht zerstört wurden, unangetastet bleiben.

Die ursprünglichen Fenster wurden vom Architekten Eugène Viollet-le-Duc entworfen. Im 19. Jahrhundert entwarf der Architekt auch den Turm in der Mitte der Kathedrale, der beim Brand einstürzte.

Der Kunsthistoriker Didier Rykner ist einer der Initiatoren der Petition. Er glaubt, dass die Fenster auf der anderen Seite von Notre-Dame besser für eine Neugestaltung geeignet sind. Diese Fenster wurden bei dem Brand weitgehend zerstört.

„Das hätte auch einen schönen symbolischen Wert. Im Nordturm stellte das Feuer die größte Bedrohung für die Kathedrale dar und Feuerwehrleute riskierten ihr Leben, um das Denkmal zu schützen“, sagte Rykner im Guardian. Der Kunsthistoriker schlägt daher vor, die neuen Fenster auf dieser Seite den Rettungskräften zu widmen.

Wenige Stunden nach dem Brand sagte Macron, er befürworte eine „zeitgemäße Geste“ beim Wiederaufbau der Kathedrale und unter anderem könne ein neuer Turm „erfinderisch“ sein. Nach heftigem öffentlichen Widerstand gab der Präsident die Idee auf. Der neue 96 Meter hohe Turm, der im November installiert wurde, sieht genauso aus wie der, der durch die Flammen zerstört wurde.

Notre-Dame soll nächstes Jahr komplett renoviert werden. Die Wiedereröffnung ist für den 8. Dezember 2024 geplant.