US-Banken: Main Street leistet schwere Arbeit inmitten der IPO-Dürre

US Banken Main Street leistet schwere Arbeit inmitten der IPO Duerre


JPMorgan Chase, Wells Fargo, Citigroup und Morgan Stanley haben am Freitag die Berichtssaison für das dritte Quartal für die Wall-Street-Banken eröffnet. Die Schlagzeilen sorgten für besorgniserregende Lektüre. Ein Einbruch der Erträge aus dem Investmentbanking und eine Aufstockung der Rücklage für Kreditausfälle – der Schlechtwetterfonds, den die Banken zur Deckung potenzieller Kreditausfälle zurückstellen – schmälerte den Nettogewinn.

Es war nicht alles Untergangsstimmung. Trotz höherer Inflations- und Rezessionsängste geht es dem US-Verbraucher noch gut. Der Umgang mit Geld für die Massen bleibt ein Lichtblick für Amerikas größte Banken.

Bei JPMorgan, Citi und Wells stiegen die Kreditkartenkäufe um durchschnittlich 18 Prozent und die Kartenkreditsalden um 17 Prozent. Die Nettozinserträge bei JPMorgan und Wells stiegen um mehr als ein Drittel und bei Citi um 18 Prozent, inmitten der Wiederbelebung der Kreditnachfrage und höherer Zinssätze.

Die Leistungen des Privatkundengeschäfts standen in scharfem Gegensatz zu den Finanzabteilungen für Großkunden. Wie erwartet beeinträchtigten ein Einbruch bei Dealmaking und Börsengängen die Erträge des Investmentbankings. Bei JPMorgan und Citi fielen sie um mehr als 40 Prozent. Bei Morgan Stanley betrug der Rückgang bei Morgan Stanley 55 Prozent. Ein starkes Quartal für festverzinsliche Wertpapiere wurde durch die Schwäche im Aktienhandel unterboten.

Höhere Zinsen bedeuten, dass die Main Street die Wall Street schlägt. Die Aktien von JPMorgan, Citi und Wells stiegen alle am Freitag, während die von Morgan Stanley fielen. Aber es gibt Nachteile. Zum einen hat der starke Anstieg der Hypothekenzinsen das Baufinanzierungsgeschäft der Banken gebremst.

Während der Pandemie haben einige Banken einen größeren Teil ihrer bei der Federal Reserve hinterlegten Barmittel in Staatsanleihen oder hypothekenbesicherte Wertpapiere umgeschichtet. Dies verschaffte den Banken in Zeiten niedriger Zinsen und schleppenden Kreditwachstums mehr Rendite.

Jetzt bedeuten höhere Zinssätze, dass sie den Wert dieser Bestände herabsetzen müssen. Das wiederum wird ihre Fähigkeit einschränken, den Verbrauchern mehr Geld zu leihen und den Aktionären Kapital zurückzugeben. JPMorgan zum Beispiel verzeichnete im Quartal 959 Mio. USD an „Nettoverlusten bei Wertpapieranlagen“.

Die Makroumgebung bleibt ein Joker. Eine Wette auf Banken ist jetzt ein Indikator dafür, ob die USA in eine Rezession geraten oder nicht.

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