Urteil im Mordfall Peter R. de Vries nach neuen Informationen auf die Zeit nach dem Sommer verschoben

Das Gericht eroeffnet den Mordfall Peter R de Vries in

Grund sind die Aussagen des Zeugen 5089, die von der Staatsanwaltschaft an Gericht und Verteidigung übermittelt wurden, nachdem das Gericht die Ermittlungen bereits am 30. Juni eingestellt hatte. Sie veranlasste das Gericht, die Ermittlungen wieder aufzunehmen, da sich herausstellte, dass die Ermittlungen „unvollständig“ gewesen seien.

Dieser Zeuge 5089 – „Eddy“ – ist ein Mann, der im Oktober letzten Jahres zu einem örtlichen Polizeibeamten in seiner Heimatstadt ging und berichtete, dass er in mehreren Fällen „in Information“ war. Der Zeuge hätte mehr über die Verbindung zwischen dem in der vergangenen Woche festgenommenen Polen Krystian M., der die Täter des Mordes an dem Krimijournalisten geleitet haben soll, und Ridouan Taghi erzählt.

Aber auch Zeuge 5089 sagte aus, dass Kamil E. den Mord begangen haben soll. Er weigerte sich, woraufhin ihm die Rolle des Fahrers des Fluchtwagens zugewiesen wurde.

Die Informationen seien erst am 30. Juni an die Staatsanwaltschaft in Amsterdam weitergeleitet worden, teilten die Staatsanwälte mit. Das geschah vorher nicht, weil die Aussagen des Zeugen 5089 im Tresorraum bleiben mussten und nicht verwendet werden konnten, bis sein Schutz angeordnet war. Durch die Aussage war sein Leben in Gefahr. „Dieser Fall zeigt, wie recht er hat“, sagte der Beamte am Montagmorgen.

Kein neues Licht

Aus Sicht der Staatsanwaltschaft bringen die Aussagen des Zeugen 5089 kein neues Licht in den Fall und ändern nichts an den Voraussetzungen einer lebenslangen Freiheitsstrafe.

Die Anwälte von Kamil E. sehen das anders. Relevant sei laut Ayse Çimen zu wissen, ob Kamil E. so stark unter Druck gesetzt worden sei, dass eine Teilnahmeverweigerung keine Option gewesen sei. „Das könnte der Unterschied zwischen einer langen Haftstrafe und lebenslang sein.“

Ihr Kollege Ronald van der Horst, der Anwalt des mutmaßlichen Amokläufers Delano G., findet die Informationen weniger relevant. Über Delano G sagt der Zeuge so gut wie nichts aus. Was Van der Horst betrifft, könnte das Urteil am Donnerstag fortgesetzt werden, aber das Gericht entschied anders.

Unglaube

Sowohl Van der Horst als auch Çimen sagten, sie glaubten nicht, dass die Beamten im Fall Peter R. de Vries nichts von den Informationen wussten, die der Staatsanwaltschaft in Den Haag offenbar seit Monaten vorlagen.

Eine Vorverhandlung ist für Ende Oktober angesetzt. Davor muss eine sogenannte Pro-forma-Anhörung stattfinden, denn Verdächtige müssen alle drei Monate einem Richter vorgeführt werden. Genaue Termine sind noch nicht bekannt.



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