Das belagerte Al-Shifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt „funktioniert nicht länger als Krankenhaus“. Das sagt der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus. Ihm zufolge ist das Krankenhaus nun seit drei Tagen ohne Strom und Wasser. „Tragischerweise ist die Zahl der Patiententodesfälle deutlich gestiegen“, schreibt Ghebreyesus auf X.
Die israelische Armee umzingelt seit mehreren Tagen das Al-Shifa-Krankenhaus, das größte im Gazastreifen, weil sie behauptet, Hamas-Mitglieder würden sich unter dem Komplex verstecken. Es gibt auch viele Kämpfe in der Gegend. Israel hat angekündigt, bei der Evakuierung von Babys aus dem Krankenhaus, deren Leben in Gefahr ist, zu kooperieren, aber die Hamas hat dieses Angebot Berichten zufolge nicht angenommen.
Die WHO habe inzwischen wieder Kontakt zu ihren Mitarbeitern im Al-Shifa-Krankenhaus aufgenommen, berichtet Ghebreyesus in seiner Erklärung. Am vergangenen Samstag konnten Hilfsorganisationen ihre Ärzte und Pflegekräfte nicht mehr erreichen. Mehrere UN-Organisationen, darunter UNICEF und die WHO, forderten daraufhin sofortige internationale Maßnahmen, um israelische Angriffe auf medizinische Einrichtungen im Gazastreifen zu beenden.
Die israelische Armee behauptet unterdessen, sie habe 300 Liter Treibstoff in der Nähe des Krankenhauses zurückgelassen, doch die Hamas sagt, dass diese Menge die Situation „herunterspielt“. Das Krankenhaus könne maximal 30 Minuten in Betrieb bleiben, erklärte die Palästinenserbewegung in einer Erklärung. Neben Patienten beherbergt das Al Shifa-Krankenhaus auch mehr als zweitausend Flüchtlinge aus dem Gazastreifen.
Pippin der Große