Der französische Innenminister Gérald Darmanin lobte die Festnahme. „Ich freue mich, dass Iquioussen heute von den belgischen Diensten festgenommen wurde, denen ich sehr danke“, sagte er der französischen Nachrichtenagentur AFP.
Es war derselbe Minister, der die Ausweisung des umstrittenen Imams nach Marokko gefordert hatte. Ende August wurde seine Ausweisung vom französischen Staatsrat genehmigt. Die Polizei fand ihn jedoch nicht in seinem Haus im nordfranzösischen Lourches bei Valenciennes. Die französischen Ermittler gingen bald davon aus, dass Iquiousen vermutlich nach Belgien geflüchtet war.
Frankreich erließ deshalb einen europäischen Haftbefehl gegen Iquioussen. „Dieser Mann darf nicht in Belgien bleiben“, sagte Staatssekretärin für Asyl und Migration, Nicole De Moor (CD&V) auf Twitter. „Das bedeutet, dass wir mit der Justiz zusammenarbeiten, um ihn aus dem Territorium zu entfernen.“
Die Akte ist in den vergangenen Wochen zu einer Symbolakte im französischen Kampf gegen den „separatistischen Diskurs“ geworden.
Hassan Iquioussen soll der Muslimbruderschaft nahe stehen und sich laut Gerichtsdokumenten gegen den Laienstaat ausgesprochen, „eine Art Separatismus angestachelt“, „Verschwörungen über Islamophobie“ geschürt und „antisemitische Theorien entwickelt“ haben.
Der 58-jährige Imam wurde in Frankreich geboren, besitzt aber die marokkanische Staatsangehörigkeit.