Ukrainischer Spionageboss Kyrylo Budanov: Militärisches Gesicht des Krieges, Ziel des Kremls

Ukrainischer Spionageboss Kyrylo Budanov Militaerisches Gesicht des Krieges Ziel des

Mit seinen gewagten Drohnenangriffen versetzt er Moskau in Angst und Schrecken. Grund, warum der Kreml ihn schon seit einiger Zeit jagt. Doch Kyrylo Budanov, der junge Spionageboss der Ukraine, lebt noch.

Steven Ramdharie

Es ist ein Wunder, dass Kyrylo Oleksiovych Budanov noch lebt. Denn wenn sie im Kreml irgendjemandes Blut trinken können, dann ist es dieser 37-jährige Spitzenmanager des ukrainischen Militärgeheimdienstes GUR.

Budanow gilt als Architekt der geheimen ukrainischen Operationen auf russischem Territorium, die seit Mai deutlich zugenommen haben: vom brutalen Drohnenangriff auf den Kreml bis zu den Aktionen gegen wichtige Luftwaffenstützpunkte tief in Russland. Nach Angaben Moskaus ist sein Dienst auch für eine Reihe von Attentaten verantwortlich, unter anderem gegen Putin-Anhänger, die die Invasion in der Ukraine nachdrücklich unterstützt hatten.

Über den Autor
Steven Ramdharie ist seit über 20 Jahren als Auslandsredakteur tätig de Volkskrant mit Verteidigung als Hauptfachgebiet.

Dafür erhielt Budanov Anfang des Jahres einen Haftbefehl, der von einem Moskauer Richter wegen „Terrorismus“ erlassen wurde. Doch trotz der militärischen Überlegenheit Russlands und der vielen Drohnen- und Raketenangriffe auf Kiew sitzt der Generalleutnant immer noch in seinem zum Bunker umfunktionierten Büro in der Hauptstadt. „Wir werden weiterhin überall Russen töten, bis der vollständige Sieg der Ukraine eine Tatsache ist“, erklärte er.

Als sein Hauptquartier im Mai einem Raketenangriff zum Opfer fiel, tauchten in russischen Medien sofort Berichte auf, dass er verletzt worden sei und in einem deutschen Krankenhaus behandelt werde. „Fake News“, so die ukrainische Regierung. „Das war nicht ihr erster Versuch“, sagte Budanov Wochen später in seinem Büro der Nachrichtenagentur Reuters. „Aber wie Sie sehen, sind wir jetzt in diesem Gebäude. Draußen sieht man Menschen gehen und ihrer Arbeit nachgehen. „Alles läuft einfach so, wie es soll.“