„Vielleicht sind wir zu streng mit russischen Touristen … Manchmal können sie sehr hilfreich sein“, twitterte die ukrainische Armee am Montag über einen rundbäuchigen Strandgänger auf der seit 2014 von Moskau besetzten Halbinsel. „Wie dieser Mann, der russische Luftverteidigungsstellungen in der Nähe von Jewpatoria auf der besetzten Krim fotografiert. Vielen Dank und weiter so!“ Der Mann hatte das Foto auf dem russischen „Facebook“ VKontakte gepostet.
Auch Bürgerjournalisten brauchten wenig Zeit, um über das Foto den genauen Ort herauszufinden, internationaler Medienbericht. Ein Moskauer Gouverneur auf der Krim hat an diesem Wochenende russische Touristen per Telegram davor gewarnt, Bilder von russischen Militärfahrzeugen zu verbreiten.
Explosionen
Nach mehreren Anschlägen von unbekannter Seite spitzt sich die Lage auf der sicher geglaubten Krim zu. Wie genau und womit Ziele auf der Halbinsel getroffen wurden, ist noch unklar. Möglicherweise handelt es sich um Aktionen ukrainischer Partisanen in der Gegend, etwa mit Drohnen. So soll am Freitag das Hauptquartier der russischen Marine in Sewastopol getroffen worden sein, der Schaden aber nicht allzu groß gewesen sein.
Ob das betreffende S-400-System angegriffen wurde, ist nicht bekannt. Die Regierung in Kiew hat sich weder offiziell zu den Nachrichten noch zu den früheren Explosionen auf der Krim geäußert. Präsident Wolodimir Selenskyj hat angedeutet, das annektierte Gebiet zurückerobern zu wollen.