Tunesien schiebt Hunderte Migranten aus der Hafenstadt ab, von der aus viele versuchen, nach Europa zu gelangen

Nach Angaben eines Sprechers der Organisation seien die Migranten nach der Räumung des Platzes „in kleinen Gruppen aufs Land und in andere Städte“ gebracht worden. Tunesische Behörden berichteten, dass an diesem Wochenende auch fast zweihundert Migranten festgenommen wurden, als sie sich „auf die illegale Bootsfahrt“ nach Europa vorbereiteten.

Im Juli schloss die Europäische Union ein Migrationsabkommen mit der tunesischen Regierung ab. Tunesien würde im Gegenzug mehr Geld für die Reduzierung der illegalen Migration nach Europa erhalten. Der Deal stieß auf viel Kritik.

Nach Angaben humanitärer Organisationen wurden bereits 2.000 Migranten von Tunesien abgeschoben und in benachbarten Wüstengebieten zurückgelassen. Dutzende starben dort, unter anderem an Dehydrierung. Der Europäische Ombudsmann untersucht derzeit, ob die Menschenrechte beim Abschluss des Deals ausreichend berücksichtigt wurden.

Sfax ist eine beliebte Hafenstadt für Migranten, die versuchen, mit dem Boot nach Europa zu gelangen. Viele dieser Boote fahren zur italienischen Insel Lampedusa, die etwa 200 Kilometer von Sfax entfernt liegt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen stellte am Sonntag auf der Insel einen Plan vor, um den großen Zustrom nach Lampedusa besser zu bewältigen.

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