In der Nacht von Freitag auf Samstag fielen mehrere Schüsse direkt vor dem London Pub, einem schwulen Nachtclub im Zentrum von Oslo. Ein Augenzeuge sagte der norwegischen Zeitung Dagbladet, er habe „15 bis 20 Schüsse“ gehört, die Panik auslösten und Menschen davonliefen. Die Leute standen, bevor die Schüsse im Raucherbereich direkt vor dem Club abgefeuert wurden.
Kurz nach dem Vorfall wurde ein 42-jähriger Mann in der Nähe der Schießerei festgenommen, teilte die Polizei mit, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Auch Zivilisten spielten bei dieser Festnahme eine Rolle. „Es gibt Menschen, die einen heldenhaften Versuch unternommen haben, den Täter unter Kontrolle zu bekommen“, sagte Polizeisprecher Tore Barstad der VG-Zeitung. Die Polizei ermittelt in dem Fall wegen eines terroristischen Motivs.
Bekannte Person
Die Zeitung VG sagt, der Verdächtige sei polizeibekannt. Er soll zuvor im Zusammenhang mit schwerer Gewalt im Bild gewesen sein. An mehreren Orten wurden Häuser durchsucht.
Ein Reporter des norwegischen öffentlich-rechtlichen Senders NRK, der vor Ort war, sagte, ein Mann habe eine Waffe aus einer Tasche genommen und angefangen zu schießen. Vieles ist noch unklar. So rätselt die Polizei zum Beispiel immer noch über das Motiv des Schützen und er soll auch an zwei weiteren Orten geschossen haben, allerdings in derselben Ausgehstraße. Die Polizei hat zwei Schusswaffen in der Nähe des Londoner Pubs gefunden.
Stolz
Der London Pub ist ein in Norwegen berühmter schwuler Nachtclub. Die Parade bei Pride, die an diesem Wochenende an verschiedenen Orten in Oslo gefeiert wird, wurde wegen der Schießerei abgesagt.
Premierminister Jonas Gahr Støre hat in einem Facebook-Post auf die Ereignisse in der norwegischen Hauptstadt reagiert. Er nennt die Schießerei „grausam“. „Die Schießerei gestern Abend vor dem Londoner Pub in Oslo war ein brutaler und zutiefst schockierender Angriff auf unschuldige Menschen. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien. Wir wissen noch nicht, was hinter dieser schrecklichen Tat steckt, aber den schwulen Menschen, die jetzt Angst haben und traurig sind, möchte ich sagen, dass wir alle hinter euch stehen.“