3. Oktober 2013. 368 Menschen starben auf Lampedusa und zum ersten Mal waren die Leichen der Schiffbrüchigen für die ganze Welt sichtbar. Von diesem Tag an veränderte sich die kollektive Wahrnehmung von Schiffsunglücken und die erste große emotionale Welle löste sich aus, die erste Reaktion auf politischer, medialer und gesellschaftlicher Ebene. Seit diesem Tag reden wir vergeblich darüber "Notstand bei Migranten". Die Ausstellung "Die Erinnerung an Objekte"in Mailand, sammelt Objekte, Fotos und Porträts, die auch zum Verständnis der Gegenwart beitragen

Birdy / Porträts

Am Samstag und Sonntag werden die Fiaf-Clubs auf der ganzen Halbinsel über 200 Fotosets aufstellen, um bis zu 50.000 Porträts von Italienern zu sammeln. Und schaffen damit das größte Chorfresko der nationalen Bevölkerung. Jede Person wird nach einem genauen Schema und Aufbau fotografiert, identisch wiederholt, mit Methode und Strenge. Frontaufnahme, geringe Schärfentiefe und essentielle Einstellung. Denn in Ermangelung anderer visueller Ablenkungen «kann jedes Thema präzise in das soziale Gefüge eingefügt werden und wird so zu einem Teil des endgültigen Mosaiks». Bereit teilzunehmen?