„Die Vereinten Nationen stehen auf der Seite der Regierung, nicht des Volkes“, sagte Raed Al Saleh, der die Organisation leitet, per Videolink zu Reportern in Genf. Er forderte die Regierungen auf, direkte Hilfe außerhalb der UN-Kanäle zu organisieren. Die UN „sollte sich bei der Bevölkerung entschuldigen“, fügte er hinzu.
Rami Abdul Rahman, Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, sagte, eine Hilfslieferung sei gestern eingetroffen, aber Zelte als Unterschlupf und Materialien, die zur Beseitigung der Trümmer benötigt würden, fehlten.
SEHEN. Das emotionale Wiedersehen zwischen Vater und Tochter, vier Tage nach dem Erdbeben in der Türkei und in Syrien.
Gleichzeitig fordert der UN-Hochkommissar für Menschenrechte Volker Türk nun einen „sofortigen Waffenstillstand“ in Syrien, um den Opfern schneller und besser helfen zu können. Türk fordert auch die vollständige Einhaltung der menschenrechtlichen und humanitären Rechtsverpflichtungen, damit die Hilfe alle erreichen kann, heißt es in einem Tweet. „In dieser schrecklichen Zeit in der Türkei und in Syrien rufen wir ALLE Bedürftigen zu dringender Hilfe auf“, hieß es darin.
Der Bürgerkrieg, der Syrien seit 2011 zerreißt, erschwert den humanitären Zugang, insbesondere in die von Rebellen gehaltenen Gebiete im Nordwesten des Landes. Derzeit kommt die meiste Hilfe aus diesem Bereich aus der Türkei über einen selten erlaubten Grenzübertritt. Die Vereinten Nationen haben das Regime des syrischen Präsidenten Assad wiederholt aufgefordert, weitere Grenzübergänge zu öffnen, um die Hilfsmaßnahmen für die betroffene Bevölkerung zu erleichtern, die bereits vor der Katastrophe unter prekären Bedingungen lebte.
Die syrische Regierung hat unterdessen zugelassen, dass internationale Hilfe in von Rebellen gehaltene Gebiete geliefert wird. In einer von der offiziellen syrischen Agentur Sana veröffentlichten Erklärung sagte die Regierung, die Verteilung der humanitären Hilfe werde „vom Internationalen Komitee des Roten Kreuzes und des Syrischen Roten Halbmonds mit Unterstützung der UN überwacht“.