Studie zeigt: Beleidigungen fühlen sich an wie ein Schlag ins Gesicht

Die Sprachforscherin Marijn Struiksma und ihre Kollegen fragten sich, wie unser Gehirn auf beleidigende Sprache im Vergleich zu Komplimenten und neutralen Fakten reagiert. Das Team untersuchte daher die emotionalen Reaktionen der Menschen auf verletzende Sprache, indem es die Gehirnaktivität der Teilnehmer aufzeichnete, als sie eine fiktive Person Beleidigungen sagen hörten.

„Die Forschung kann uns mehr Einblick in die Erfahrung geben, warum uns einige Dinge weiterhin bewegen und andere nicht“, schreibt das Team.

Unser Gehirn muss viel verarbeiten, wenn wir eine Beleidigung hören. Die Forscher fanden heraus, dass verbale Beleidigungen kurze Ausbrüche von Gehirnaktivität im vorderen Teil des Gehirns verursachten. Diese sehr schnellen Reaktionen können den Forschern zufolge mit einem Schlag ins Gesicht verglichen werden.

Außerdem neigt unser Gehirn dazu, sich stärker auf negative als auf positive Kommentare zu konzentrieren. Hasserfüllte Äußerungen erregten weiterhin die Aufmerksamkeit der Teilnehmer. Positive Äußerungen lösten kleinere Wellen der Gehirnaktivität aus, ließen aber nicht wie von den Forschern erwartet mit der Zeit nach.

Die Studie wurde in einer Laborumgebung durchgeführt und umfasste nur weibliche Teilnehmer. Daher können wir die Forschung nicht auf natürliche soziale Situationen verallgemeinern.

„Das ist weit entfernt vom wirklichen Leben“, bemerken Struiksma und Kollegen. Sie vermuten nicht, dass Männer anders auf Beleidigungen reagieren würden, aber weitere Studien könnten das untersuchen.