Streitende Geschwister: Was können Sie als Eltern tun?

Streitende Geschwister Was koennen Sie als Eltern tun


Claudie de Cleen-Statue

in der Serie Bessere Dinge (Disney+) Die alleinerziehende Mutter Sam findet eine überraschende Lösung für den andauernden Streit zwischen ihren Töchtern: Jedes Kind hat eine Minute Zeit, um dem anderen alles zu sagen. Die jüngste Tochter Duke (7) nimmt es hin: „Bitch. Egoist. Fisch-Muschi. Wählen Sie Atem. Scheiße Lecker. geistesgestört. Arschloch. Arschloch.‘ Die ganze Familie ist so schockiert über ihren Wortschatz, dass sie lachen muss. Ende gut, alles gut. Was tun Sie als Eltern, wenn Ihre Kinder sich ständig streiten?

Das sagen die Experten

„Streitigkeiten zwischen Brüdern und Schwestern sind normal“, sagt die Entwicklungspsychologin Kirsten Buist (Universität Utrecht) und Co-Autorin des Buches Brüder & Schwestern: So wecken Sie eine herzliche Bindung zwischen Ihren Kindern† „Studien zeigen, dass Geschwister mehr miteinander streiten als mit allen Altersgenossen zusammen.“ Diese Kleinigkeiten im Haus haben eine wichtige Funktion, denn so lernen Kinder in einer sicheren Umgebung zu streiten.

Bei kleinen Kindern gehe es oft um Dinge oder Aufmerksamkeit, sagt Buist. „Bei älteren Kindern dreht sich der Streit oft um das Bedürfnis nach Freiraum, zum Beispiel ein Jugendlicher, der keinen jüngeren Bruder in seinem Zimmer haben möchte.“

Warum gibt es in einer Familie häufiger Bonje als in einer anderen? „Man kann auch einfach Pech haben“, sagt Buist. Ob Geschwister durch dieselbe Tür kommen können, hat unter anderem mit Persönlichkeit und Temperament zu tun. Auch das Geschlecht der Kinder spielt eine Rolle. „Schwestern haben häufiger eine herzliche und harmonische Beziehung zueinander als Brüder.“

Untersuchungen zeigen, dass insbesondere das älteste Kind die Bindung zu einem jüngeren Geschwister prägt. „Wenn der Älteste locker und ruhig ist und der Jüngste extravagant, dann gleicht das Temperament des Älteren die Reizbarkeit des Jüngsten aus. Umgekehrt sieht man diesen Effekt nicht“, sagt der Entwicklungspsychologe.

So macht man das

„Du kennst die Anweisungen deines Kindes wie kein anderer“, sagt Buist. „Einer ist ein bisschen dicker als der andere.“ Studieren Sie sorgfältig, worum es in den Auseinandersetzungen geht, und suchen Sie nach gemeinsamen Aktivitäten, die gut laufen. „Meine Kinder haben nicht viele der gleichen Hobbies, aber als sie jünger waren, spielten sie gerne in so einem Indoor-Spielparadies“, sagt die Psychologin. „Ich dachte, das wäre die Hölle, aber wir gingen trotzdem hin, damit sie zusammen spielten. So baut man positive Momente ein.“

Im Buch Es ist mir egal, wer damit angefangen hat! Pädagogin Eva Bronsveld und Schriftstellerin Elsbeth Teeling geben Eltern konkrete Tipps, wie sie ihren Kindern helfen können, Streitigkeiten zu lösen (und auch zu vermeiden). Sie empfehlen einen dreiteiligen Schritt-für-Schritt-Plan: trösten, herausfinden, was alle wollen, und Pläne schmieden. Laut dem Paar neigen Eltern dazu, die Situation so schnell wie möglich zu lösen. Sie entscheiden, wer Recht hat oder schlagen einen logischen Mittelweg vor. Das geht oft nach hinten los. ‚Das Kind, das von Ihnen angewiesen wird, etwas zu tun, ist völlig dagegen, und ehe Sie sich versehen, streitet Ihr Kind nicht nur mit seinem Bruder oder seiner Schwester, sondern auch mit Ihnen.‘

Es ist wichtig, zunächst allen Emotionen Raum zu geben. Es gehe nicht um die Fakten, sondern um die Erfahrung hinter dem Streit, schreiben Bronsveld und Teeling. „Als Eltern sind Sie kein Polizist oder Richter, der die Wahrheit herausfinden muss.“

Manchmal können Sie als Elternteil einen solch pädagogisch fundierten Ansatz nicht aufbringen. Weil die Situation nicht stimmt oder weil Sie selbst gestresst sind. Was dann? In Es ist mir egal, wer damit angefangen hat! Humor wird als Rettungsanker eingesetzt, zum Beispiel indem die Situation maßlos übertrieben wird: „Oh, nein. Hilfe; Ihr wolltet beide zuerst einsteigen. Was für eine schreckliche Situation. Wie soll das jetzt sein?‘ Oder geben Sie als Eltern vor, sich dem Kampf anzuschließen: „Nein, ich will heute die rosa Tasse! Du bekommst immer die rosa Tasse, heute bin ich dran.“

Mal sehen, wie das zankende Paar reagiert.



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