Es war so ein Pfiff aus der Vergangenheit. Wie sein Kommentar: ‚Guten Morgen Wichser‘† Ich blickte auf, suchte den Bauarbeiter.
Als er mir auch vom Steg aus zuzwinkerte, rief ich (mit dem gleichen Zwinkern), dass das in diesen Zeiten wirklich nicht mehr geht. Der Bauarbeiter antwortete lakonisch: „Ah, Schatz, was für ein Unsinn.“
Er hat recht. Dass ich so gut wie nie ausgepfiffen werde, hat alles mit meinem Baujahr zu tun.
Aber auch: Der pfeifende Bauarbeiter ist eine aussterbende Erscheinung. Denn politisch unkorrekt und, wenn es nach Kommunen geht, sogar verboten. Die meisten überlegen es sich also zweimal, bevor sie den Mund aufmachen.
Leider. Eigentlich wollte ich dem Bauarbeiter sagen, dass er mir den Tag versüßt. Aber so wie er nicht mehr pfeifen darf, habe ich das Gefühl, ich kann das nicht mehr sagen. Ich muss keine große Haus-, Garten- und Küchenumfrage machen, um zu wissen, dass es vielen Frauen genauso geht.
Oder haben wir bestanden? Jedenfalls hörte er auf, aus Angst vor der Reaktion. Klar, der Reset ist dringend nötig. Ich kenne keine Frau, die nie belästigt wird.
Aber gleichzeitig kann es nicht die Absicht sein, dass wir das ganze Sjeu auch noch in den Abfluss der Spüle spülen, oder? Als Mann bist du ein Draufgänger wenn Sie es trotzdem wagen, einer Kollegin ein Kompliment zu ihrem schönen Pullover zu machen.
Außerdem erzählte mir eine Freundin, dass ihr Tag gut begann, als sie durch den Park zur Arbeit radelte und ein Mann hinter ihr rief: Hey, wo gehen diese schönen Hintern hin† Sie lachte so sehr, dachte, es sei ein lustiges Kompliment. Aber dachte nicht daran, ihr das später bei der Arbeit zu sagen.
Recherchen unseres Magazins VROUW vor mehr als zehn Jahren zeigten, dass eine große Mehrheit der befragten Frauen die Aufmerksamkeit von Bauarbeitern schätzte.
Ich denke, es ist Zeit für neue Forschung. Und das Ergebnis schon kennen: Her mit diesen flirtenden, pfeifenden Bauarbeitern.
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