„Sie haben uns vergessen“: Mehr als anderthalb Jahre nach den Überschwemmungen kämpft Verviers immer noch mit kaputten Abwasserkanälen

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Am 14. und 15. Juli 2021 hinterließen extrem starke Regenfälle und anschließende Überschwemmungen in weiten Teilen der Wallonie eine Spur der Verwüstung. Jetzt, mehr als anderthalb Jahre später, sind die Abwasserkanäle in der Lütticher Stadt Verviers immer noch nicht repariert. Aufgrund eines Streits zwischen der Stadtverwaltung und dem öffentlichen Wasserversorgungsunternehmen wurden die Straßenbauarbeiten in der Stadt zum Entsetzen der Einwohner eingestellt.

Die meisten Straßen in Verviers sehen ein Jahr und acht Monate nach den schweren Überschwemmungen immer noch mitgenommen aus. „Es gibt riesige Brunnen und sobald es regnet, füllen sie sich mit Wasser und es entstehen große Pfützen. Es ist unglaublich“, sagt ein Anwohner gegenüber RTL Info. „Meine Frau ist auf die Straße gefallen und hat sich den Knöchel gebrochen“, fügte ein anderer hinzu.

SEHEN. Am 14. und 15. Juli 2021 wurden weite Teile der Wallonie von schweren Überschwemmungen heimgesucht, die eine Spur der Verwüstung hinterließen

Wer zahlt für Reparaturen?

Die Straßenbauarbeiten in der Stadt Lüttich wurden ausgesetzt, weil sich die Stadt und das öffentliche Wasserversorgungsunternehmen SPGE nicht einigen können, wer die Reparatur der Kanalisation bezahlen soll. Das Projekt hat einen Preis von 7 Millionen Euro.

Laut Alexandre Loffet, amtierender Bürgermeister von Verviers, wurde das Abwassersystem durch die Überschwemmungen beschädigt. „Kurz nach dem Sturm erhielten wir eine E-Mail, dass die Bergung und der Wiederaufbau garantiert seien“, sagt er.

Die Strassen in Verviers sind bis heute in einem schlechten Zustand. © Jules Emil

Die Wartung der Kanalisation liegt normalerweise in der Verantwortung der Wasserwerke, die die Kanalisation jedoch als altersschwach einschätzen und nur in acht der fünfzig betroffenen Strassen erneuern wollen. Das Kanalnetz sei mit Spezialkameras am Ufer der Weser untersucht worden, berichtet François Gabriel von SPGE. „Ein Bericht wird jetzt erstellt. Die Fotos zeigen die wichtigsten Elemente: Das sind Kanäle mit altersbedingten strukturellen Problemen“, sagt er.

Die Einwohner von Verviers sind die Opfer der anhaltenden Diskussion. „Sie haben uns vergessen und vernachlässigt. Wir wissen nicht, was wir tun sollen“, sagte er. Die Stadt wird nun an Umweltminister Zakia Khattabi (Ecolo) appellieren, der als neutrale Partei in dem Konflikt auftreten muss.

Verviers nach dem Hochwasser, am 15. Juli 2021.
Verviers nach dem Hochwasser, am 15. Juli 2021. © Fotonachrichten

Verviers nach dem Hochwasser, am 15. Juli 2021.
Verviers nach dem Hochwasser, am 15. Juli 2021. © Fotonachrichten

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